Steuererleichterungen kosten 1,227 Mrd. Euro

Finanzministerin María Jesús Montero Foto: efe

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Corona-Maßnahmen: Bei den Mindereinnahmen des Fiskus machen Stundungen und Mehrwertsteuer-Reduzierung den größten Anteil aus

Madrid – In der Corona-Krise hat die spanische Regierung verschiedene steuerliche Maßnahmen ergriffen, um einen Zusammenbruch der Wirtschaft zu vermeiden. Bis November vergangenen Jahres wurden dadurch Mindereinnahmen von 1,227 Milliarden Euro verursacht. Dies geht aus dem jüngsten Bericht der Finanzbehörde Agencia Tributaria hervor.
Die Einnahmen haben sich jedoch von Monat zu Monat verringert, da die Mehrzahl der Maßnahmen in der Verlängerung von Fristen für die Zahlung von Steuern und Steuerschulden bestehen, die nach und nach von den Selbstständigen und den kleinen und mittleren Unternehmen nachgezahlt werden. Bis November hat sich ein Minus von 790 Millionen Euro angesammelt. Dies bedeutet gegenüber dem Maximum von 6,818 Milliarden Euro im April eine deutliche Verringerung.
Hinzu kamen weitere Maßnahmen, deren Effekte dauerhaft sind. Eine davon ist die Senkung der Mehrwertsteuer IVA auf 0% für Sanitätsmaterial, die bis April in Kraft bleiben soll und bis November 2020 mit 291 Millionen Euro zu Buche schlug.
Eine weitere Maßnahme ermöglicht es Selbstständigen (Autónomos), die einer Pauschalbesteuerung unterliegen, die Einkommensteuer nach ihren tatsächlichen Einnahmen, welche den Einfluss der Krise besser abbilden, zu berechnen. Dies führte zu einem Minus von 68 Millionen Euro für die Steuerkassen. Weitere 74 Millionen Euro wurden nicht eingenommen, weil die Besteuerung der Autónomos während des Alarmzustandes ganz weggefallen war.
Insgesamt fielen die Steuereinnahmen bis November 2020 um 9% geringer aus als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

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