Stichtag 2. Oktober


© Moisés Pérez

Umweltministerium will mit Abriss der ersten 56 illegalen Häuser an der Küste beginnen

Im April dieses Jahres wurden die Küstensanierungspläne des spanischen Umweltministeriums bekannt, denen an Teneriffas Küste mehrere hundert Wochenendhäuschen – weil illegal gebaut – zum Opfer fallen werden. Besonders betroffen von der „Aufräumaktion“ des Umweltministeriums sind die Küstenorte El Caletón in La Matanza, El Puertito in El Sauzal und Cho Vito in Candelaria.

Eiligst wurden Interessengemeinschaften zur Opposition gegen diese Maßnahme gegründet, und die Eigentümer der betroffenen Häuser wandten sich hilfesuchend an die Inselverwaltung.

Vom Cabildo aus wurde tatsächlich Unterstützung in Sachen Rechtsberatung zugesagt, zumal auch die Inselverwaltung die Abrisspläne mit kritischem Auge betrachtet.

Am 14. September endete nun die Einspruchsfrist, und wie ein Sprecher der Küstenverwaltung mitteilte, wird am 2. Oktober definitiv mit dem Abriss begonnen. Allein im Oktober sollen planmäßig 56 illegale Bauten in den kleinen Küstennestern El Puertito, Rojas und El Cangrejillo in El Sauzal eliminiert werden, um das ursprüngliche Landschaftsbild wieder herzustellen. Aktionen in anderen Küstenorten Teneriffas sollen folgen.

Widerstand

Die Pläne für den Abriss der illegalen Küstenhäuser auf Teneriffa sind Teil eines umfangreichen Projektes zur Küstensanierung bzw. -rückgewinnung. Knapp 4,7 Millionen Euro sollen in neue Spazier- und Wanderwege entlang der Küste investiert werden. In El Caletón wird die Badebucht saniert und ein neuer Parkplatz angelegt. Gerade in diesem Ort ist allerdings mit heftigem Widerstand der Eigentümer der illegalen Häuser zu rechnen. Sie haben bereits mitgeteit, dass sie sich „wenn notwendig, vor den Bagger stellen“ werden, um ihren Besitz zu retten. In ihrem Eifer scheinen viele von ihnen zu vergessen, dass sie seinerzeit ohne Lizenz gebaut haben. Inwieweit das Umweltministerium über die Küstenverwaltung den Stichtag 2. Oktober als ersten Abrisstag durchsetzen kann, wird sich zeigen. Auf alle Fälle haben die Besitzer der Wochenendhäuschen und Fischerbuden heftigen Widerstand angekündigt.

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