Stolperstein für Siam Park auf Gran Canaria


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Das Projekt wurde auf gerichtliche Anordnung gestoppt

Dem Wasserpark-Projekt von Wolfgang Kiessling auf Gran Canaria ist ein neuer Stein in den Weg gelegt worden. Anscheinend stößt das Millionen-Vorhaben des deutschen Unternehmers nicht ausschließlich auf Wohlwollen und ist der Konkurrenz ein Dorn im Auge.

Immerhin gibt es im Süden von Gran Canaria, wo die Loro Parque Gruppe den Bau eines Wasserfreizeitparks nach dem Vorbild des erfolgreichen Siam Park in Costa Adeje auf Teneriffa plant, bereits zwei Freizeitparks mit Wasserrutschen – Aqualand und Lago Taurito.

Eine gerichtliche Anordnung legt die Pläne vorerst auf Eis und wird zumindest den Baubeginn verzögern. 

Das Unternehmen Lebensraum Wasser SL hat eine einstweilige Aussetzung der Baulizenz erwirkt bzw. konkret die einstweilige Aussetzung der vom Wasserwirtschaftsamt (Consejo Insular de Aguas) erteilten Genehmigung, über ein 121.000 Quadratmeter großes Grundstück zu verfügen, für das ein wasserwegerechtlicher Gemeingebrauch gilt. Lebensraum Wasser SL hat bei Gericht Einspruch gegen diese Genehmigung eingelegt mit der Begründung, dass dies einen Gesetzesverstoß darstelle.

Das Grundstück, das die Loro Parque Gruppe für den Bau des Siam Park erworben hat, ist insgesamt 180.000 Quadratmeter groß und liegt strategisch günstig am Rande der Touristenhochburg Playa del Inglés. Es schließt auch den Barranco El Veril mit ein, für den ein wasserwegerechtlicher Gemeingebrauch gilt. 

Wie zu erwarten, ist auf das Bekanntwerden der gerichtlichen Anordnung eine umgehende Stellungnahme von Loro Parque gefolgt, in der ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass Loro Parque ein Vorrecht für die Nutzung dieses Geländes zusteht, da das Unternehmen Eigentümer der Grundstücke ist, die an den Barranco El Veril angrenzen. Außerdem wird vonseiten des Loro Parque argumentiert, dass aufgrund dieses Vorrechts im Februar 2014 beim Wasserwirtschaftsamt ein Antrag auf die Nutzung gestellt wurde. Diese wurde unter der Auflage bewilligt, dass Loro Parque im Zuge der Bauarbeiten eine Umleitung des Barrancos vornimmt, für die ein entsprechendes Projekt im Wert von zwei Millionen Euro vorgelegt wurde. Sowohl das Cabildo von Gran Canaria als auch die Regionalregierung haben das 60 Millionen Euro-Projekt von Loro Parque als von öffentlichem Interesse erklärt.

Loro Parque ist der Ansicht, dass der einzige Sinn und Zweck der Existenz des Unternehmens Lebensraum Wasser SL darin besteht, Projekte von Loro Parque auf Gran Canaria zu stoppen. Loro Parque will wissen, dass diese GmbH 2013 mit einem Stammkapital von 3.000 Euro gegründet wurde und aktuell keinerlei Aktivität betreibt.

Loro Parque wird Berufung einlegen.

Cabildo-Präsident hofft auf rasche Klärung

Gran Canarias Cabildo-Präsident Antonio Morales hat sich über die Nachrichtenagentur EFE zu diesem Thema geäußert. Er hoffe, dass die Angelegenheit so rasch wie möglich geklärt werde, sagte er, um ein solch wichtiges Projekt für Gran Canaria nicht weiter zu verzögern. Die Berufung von Loro Parque werde diesen Rechtsstreit bis zum Obersten Gerichtshof der Kanaren bringen, von dem er sich eine schnelle Entscheidung erhoffe, erklärte der Cabildo-Präsident.

Sowohl die Kanarische Regierung als auch das Cabildo haben wiederholt klargemacht, dass sie den Bau des Siam Park auf Gran Canaria im Interesse der Wirtschaft auf der Insel unterstützen, da ein solches Projekt große Anziehungskraft auf Touristen ausübe.

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