Das Cabildo von Gran Canaria will Schiffswracks für touristische Zwecke nutzen
Der Meeresgrund im Küstengebiet um Gran Canaria ist durch den regen Schiffsverkehr seit Eröffnung des Hafens La Luz, der schon immer ein Anlaufpunkt für Seefahrer auf dem Weg nach Amerika war, zu einem wahren Friedhof für Schiffe geworden. Zu Dutzenden liegen hier die Wracks am Meeresboden, einige davon absichtlich versenkt, andere bedingt durch die Unebenheiten und abrupten Veränderungen des Meeresbodens in Küstennähe, wie es bei Gando der Fall ist.
Auf Gran Canaria, das wissen Insider, finden Taucher ein wahres Paradies vor. Nicht nur die Vielfalt der Unterwasserwelt an sich, das Paradies im Atlantischen Ozean, lockt hier den Taucher an. Die vielen Schiffswracks, die sich auf dem Meeresboden befinden, machen jeden Tauchgang zu einem besonderen Abenteuer. Interessant wird der Ausflug unter Wasser auch durch die Geschichte, die jedes dieser Wracks begleitet, einige davon liegen bereits 100 Jahre auf dem Meeresgrund.
Dieses besondere touristische Angebot, das keine Investition erforderlich macht und auch keiner Instandhaltung bedarf, hat jetzt das Cabildo der Insel für Werbezwecke und als zusätzlichen Urlaubermagneten entdeckt. Eine Tauchexpedition wurde auf Tour geschickt, um eine Aufstellung aller gesunkenen Schiffe anzufertigen und insbesondere die Wracks aufzuspüren, die besonders schwer zu erreichen sind. Da wäre zum Beispiel der Segeldampfer Alfonso XII mit der beachtlichen Kiellänge von 110 m, der am 13. Februar 1885 vor Las Palmas sank, nachdem er auf eine Untiefe gestoßen war. Das Wrack befindet sich in 50 m Tiefe und ein Tauchgang dorthin ist aufgrund der herrschenden starken Strömung nur Experten zu raten, empfiehlt die Tauchschule Buceo Canarias, die sich auf Gran Canaria auf Expeditionen zu den Wracks spezialisiert hat. Denen, die sich allerdings hinunter wagen, eröffnet sich eine wunderbare Welt. Viele Nachweise des Lebens an Bord des Passagier- und Frachtschiffes liegen über den Meeresgrund verstreut. Von Interesse ist im Zusammenhang mit der Alfonso XII natürlich auch die Legende von den zehn mit dem Schiff untergegangenen Goldkisten, von denen nur neun gerettet werden konnten…
Berühmt ist auch das Wrack der Kalays. Das gigantische Schiff, das 1978 in der Nähe des Hafens La Luz aufgrund eines nicht rechtzeitig reparierten Lecks sank. Die Ladung von Zementsäcken beschleunigte den Sinkvorgang und führte dazu, dass das Schiff in völlig vertikaler Lage auf dem Meeresboden ruht. Auch die Deborah oder „Kleine Kalays“ ist ein 40 m langer japanischer Fischkutter, der ebenso wie der „große Bruder“ Kalays auf dem Kopf steht.
Die Liste der Wracks ist scheinbar endlos. Arona, Icam, Majidum, Alia, Korsakow, Kolovsovka und Plasencia sind weitere Schiffe, die auf dem Meeresgrund vor Gran Canaria Tauchern ein ungewöhnliches Abenteuer bieten. Die besondes alten Wracks beherbergen auch eine erstaunliche Fauna und Flora. In der Bucht von Gando liegt sogar ein Flugzeug auf dem sandigen Meeresboden.
Taucher wissen schon lange, dass Gran Canaria in ganz Europa eine der interessantesten Unterwasserwelten in Bezug auf Wrackbesichtigungen ist. Jetzt hat auch das Tourismusamt der Insel diese Besonderheit für seine Zwecke entdeckt.
Tauchen aufanderen Kanareninseln
Wer vor der Küste Teneriffas tauchen geht, wird einige der schönsten Tauchspots der Region bestaunen können, wo man immer wieder auf die majestätischen Rochen trifft. Auf Teneriffa sind die meisten Tauchschulen zu finden.
Fuerteventura bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich im nassen Element auszutoben. Für Surfer aus der ganzen Welt ist diese kanarische Insel einer der wichtigsten Treffpunkte. Das kristallklare Wasser und die hervorragenden Sichtverhältnisse, Dank der weißen Sandböden, auf denen sich das Sonnenlicht reflektieren kann, ziehen aber auch Taucher magisch an. Unterwasserfotografen bieten sich hier optimale Verhältnisse. Vor allem zwischen Corralejo und der Isla de Lobos finden sich perfekte Tauchspots, in denen man über 40 Kilogramm große Zackenbarsche (Meros) füttern kann.
Lanzarote kennt jeder als die Vulkaninsel, mit beeindruckenden Mondlandschaften. Was viele nicht wissen ist, dass man unter Wasser mindestens genauso atemberaubende Anblicke der bewegten Vergangenheit Lanzarotes sehen kann. Die zu Felsen gewordenen Lavaergüsse offenbaren dem Taucher ein bizarres Spektakel, das zu unvergesslichen Unterwasserabenteuern einlädt.
Wenige Seemeilen nördlich von Lanzarote befindet sich der Naturpark „Los Islotes“, eine Gruppe von fünf kleinen Inseln. Das umgebende Gewässer wurde zum Meeresreservat erklärt und ist die Heimat für verschiedenste Fisch- und Seepflanzenarten. Wer sich auf Tieftauchen spezialisiert hat oder auch gerne mal besonders großen Fischen auf die Flossen schauen mag, der ist hier genau richtig.
Für Taucher die in den Gewässern vor La Palma auf Tauchgang gehen, stehen einige schöne Überraschungen an. Trompetenfische und eine bunte Vielfalt an tropisch anmutenden Fischschwärmen begleiten sie durch eine Unterwasserwelt voller Tunnel, Höhlen und Felsbogen. Besonders beachtenswert sind die berühmten so genannten schwarzen Korallen.
El Hierro, die kleinste der Kanarischen Inseln, ist unter professionellen Tauchern die bekannteste und beliebteste Insel. Die faszinierenden Landschaften unter Wasser sind die Heimat vieler Tropenarten, wie Ballonfische, Hummer, Zackenbarsche, Trompetenfische, Barrakudas, Brassen, Schwar-ze Koralle, usw. Die großen Tiefen (bis zu 100 Meter) ermöglichen während der Sommermonate die Beobachtung von Mantas, Hammerhaien oder Thunfischen.
Wer zum Tauchen nach El Hierro kommt, sollte auf jeden Fall das „Mar de Las Calmas“ aufsuchen. Dieses Gebiet ist ein Meeresreservat und wird aufgrund seiner ganzjährigen ruhigen Gewässer geschätzt.
Die hier vorzufindenden Fischarten und unberührten Meereslandschaften haben El Hierro weltweit zu einem der Top-Spots in Taucherkreisen gemacht.
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