Tauziehen um Granadilla-Hafen geht weiter


© C. Quintana

Die Europäische Investitionsbank hält das umstrittene Projekt für „notwendig“

Lange Zeit war es verdächtig still geworden um eines der umstrittensten Bauprojekte Teneriffas, den Industrie- und Handelshafen, der an der Küste von Granadilla gebaut werden soll.

Obwohl zahlreiche einschlägige Untersuchungen renommierter und unabhängiger Institutionen und Experten den Bau eines derartigen Mammuthafens an einem der noch unberührtesten Küstenstreifen Teneriffas für nicht mit dem Umweltschutz vereinbar halten – in einigen Punkten sogar die Illegalität des Bauprojektes nachgewiesen haben, da es die dort zahlreich angesiedelten, geschützten Seegraswiesen bedroht – halten die kanarischen Insitutionen und Inselbehörden weiter daran fest.

Dank des unermüdlichen Einsatzes von Umweltschützern und der Bevölkerung ist es gelungen, die Angelegenheit auf EU-Ebene zu bringen, doch dort wurde bislang noch nicht das letzte Wort gesprochen. Nach letztem Stand der Dinge, könnte Brüssel eine endgültige Entscheidung über die Durchführbarkeit oder nicht des Projektes noch Ende dieses Monats bekannt geben.

Währenddessen bemühen sich die kanarischen Behörden allem Anschein nach schon einmal darum, die Stimmung in der Bevölkerung zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Dem- nach wurde beispielsweise Mitte Oktober ein Bericht der Europäischen Investitionsbank bekannt gegeben, in dem neue Hafeninstallationen für die Entwicklung Teneriffas für „notwendig“ befunden wurden. Konkret wird von der Erweiterung des bereits vorhandenen Hafens in Santa Cruz de Tenerife sowie dem Bau eines Industrie- und Handelshafens in Granadilla gesprochen.

In den jüngst verabschiedeten Staatshaushaltsplänen für 2007 ist der Hafenbau jedenfalls bereits vorgesehen. Über acht Millionen Euro will der Staat für das Bauprojekt beisteuern.

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