Teneriffa als Filmkulisse


© Ayto. Orotava

In Puerto de la Cruz und La Orotava fanden Dreharbeiten für einen russischen Spielfilm statt

Einfach wunderschön anzusehen ist das russische Segelschiff „Krusenstern“, das seit Ende September immer wieder von der kanarischen Küste aus zu erblicken ist. Zunächst in Los Cristianos vor Anker kam der Windjammer am 15. Oktober nach Puerto de la Cruz. Bis zum 19. Oktober soll die „Krusenstern“ noch vor der kanarischen Küste kreuzen.

Die Anwesenheit des Viermasters – eines der größten Segelschiffe der Welt – war den Dreharbeiten zu dem russischen Spielfilm „Die Passagierin“ zu verdanken, der an verschiedenen Orten Teneriffas gedreht wird. Der Film erzählt die Geschichte einer Aristokratin – Frau des russischen Konsuls in San Francisco –, die nach dem Tod ihres Ehemannes in die Heimat zurückkehrt.

Dreharbeiten auf der Ferieninsel

Der Tourismusförderungsverband der Insel ist natürlich hoch erfreut über die Dreharbeiten. Seit einigen Jahren schon bemüht sich der Verband über die Zweigstelle „Tenerife Film Commission“ um die Bekanntmachung und Förderung der Insel als Drehort.

Die Vielfalt der Landschaften auf Teneriffa, die vielen Sonnenstunden und das milde Klima machen die Insel zu jeder Jahreszeit zu einem idealen Drehort. Fast 100 audiovisuelle Produktionen (von Spielfilmen und Fernsehsendungen über Videoclips bis hin zu Werbespots und Photo-Shootings) finden jährlich auf Teneriffa statt. Die „Tenerife Film Commission“ unterstützt Produzenten und Regisseure bei der Umsetzung ihres Projekts auf der Insel.

Die „Tenerife Film Commission“ bietet durch fachkundiges englischsprachiges Personal Beratung und Betreuung von Filmteams an. Der Service umfasst Location-Tipps, Hilfe bei der Beantragung von Drehgenehmigungen, Kontaktaufnahme mit lokalen Filmteams.  

Auf Teneriffa finden Filmemacher die unterschiedlichsten Kulissen. Mal mystische Wüsten- und Mondlandschaften, einsame vulkanische Schönheiten, dichte Laubwälder, Strände mit lava-schwarzem Sand, traditionelle und zeitgenössische Architektur sowie Fischerdörfer und -häfen. So fiel es der russichen Produktionsfirma nicht schwer, in Puerto de la Cruz und La Orotava geeignete Kulissen für die Dreharbeiten zu einem Film zu finden, der Ende des 19. Jahrhunderts spielt.

Im Herbst 2005 wurde übrigens vor Teneriffa ein Teil des deutschen Fernsehfilms „Der Untergang der Pamir“ mit dem russischen Schulschiff „Sedov“ in der Hauptrolle gedreht.

Filmstar „Krusenstern“

Das russische Segelschulschiff „Krusenstern“ ist eine Viermaststahlbark, die 1926 auf der Tecklenborg-Werft an der Geeste in Bremerhaven als „Padua“ vom Stapel gelassen wurde. Sie gehörte, mit Schiffen wie der Pamir und der Passat als eine der „acht Schwestern“ zu den berühmten Flying-P-Linern der Hamburger Reederei F. Laeisz, deren Namen traditionsgemäß mit einem „P“ begannen. Auf der Jungfernfahrt brauchte sie von Hamburg nach Talcahuano (Chile) 87 Tage.

Die Padua wurde anschließend als Frachtsegler und Segelschulschiff eingesetzt. Unter anderem brachte sie Baumaterialien nach Südamerika, kehrte von da mit Salpeter zurück und transportierte später auch Weizen aus Australien. Schon in den 1930er und 1940er Jahren wurde die Padua mehrfach vorübergehend als Filmkulisse genutzt, so für „Die Meuterei auf der Elsinore“ (1935), für „Herz geht vor Anker“ (1940) und in „Große Freiheit Nr. 7“ (1944) mit Hans Albers.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Segelschiff als Reparationsleistung an die UdSSR und erhielt daraufhin seinen heutigen Namen. Seither wurde es bereits mehrfach als Filmkulisse für sowjetische Filme benutzt.

Heute nutzt das russische Ministerium für Fischwirtschaft die „Krusenstern“ zur Ausbildung des Nachwuchses der Fischereiflotte. Dabei werden, wie bei vielen Segelschulschiffen, auch zahlende Passagiere (Trainees) mitgenommen, die damit zum Unterhalt des Schiffes beitragen.

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