Freies Internet in den Tourismuszentren nach dem Vorbild der Olympiastädte London und Sochi
Neun Prozent aller Touristen, die Teneriffa besuchen, sind Telearbeiter. Dies ergab eine Umfrage der Inselregierung Teneriffas unter Urlaubern. Rund die Hälfte davon sind auch während ihrer Urlaubszeit auf Teneriffa einige Stunden für ihren Arbeitsplatz im Heimatland tätig. Dies führte Inselpräsident Carlos Alonso in einer Rede auf dem Forum „Smart Island II“, organisiert von der Touristischen Innovationswerkstatt (Factoría de Innovación Touristica, FIT), aus.
Bei vielen Urlaubern würde ein gut ausgebautes Wifi-Netz in den Tourismuszonen, über das man sich mit dem mitgebrachten Laptop in Breitbandqualität und zu günstigen Tarifen ins Internet einloggen kann, dazu führen, dass sie ihren Aufenthalt auf der Insel verlängern könnten und würden. Alonso will eine Debatte über das touristische Modell, das auf den Kanaren umgesetzt werden soll, auf der Basis der Qualität und orientiert an der Aufenthaltsdauer und dem, was die Urlauber auf Teneriffa ausgeben. Darüber zu sprechen, wie viele Sterne die Hotels der Insel zu bieten haben, greift seiner Ansicht nach zu kurz. Der Inselpräsident gab in diesem Zusammenhang bekannt, dass das Cabildo am Aufbau einer sogenannten WiMAX-Plattform arbeite, um alle touristisch wichtigen Zonen und die Rathäuser mit Wifi auszustatten.
Zweck des Forums, an dem auch der Bürgermeister von Adeje und Vertreter des an der Organisation der Veranstaltung beteiligten multinationalen IT-Dienstleisters Atos sowie des Handy-Herstellers Motorola teilnahmen, ist die Entwicklung Teneriffas zu einem sogenannten „intelligenten Tourismusziel“ auf der Basis einer hochstehenden technologischen Infrastruktur, die eine nachhaltige Entwicklung des Gebiets ermöglicht, allen zugänglich ist und die Integration des Besuchers am Urlaubsort erleichtert.
Außerdem kündigte Carlos Alonso an, dass eine große Telekommunikationsfirma im Süden der Insel bald 4G-Kommunikation anbieten wird. Es handelt sich dabei um eine Verbesserung des Handy-Netzes, welche vom SmartPhone aus eine schnellere Verbindung zum Internet ermöglicht und es dem Nutzer erlaubt, ständig online zu sein.
Ein Beitrag des Forums stellte die Möglichkeiten des Managements eines „intelligenten Reiseziels“ am Beispiel von London 2012 und Sochi 2014 vor, wo die Firma Atos für das Technologiemanagement der Olympiastädte zuständig war. In einem anderen Vortrag wurde ein Car Sharing-Projekt aus Paris vorgestellt.
Ein Wifi-Baum für Punta del Hidalgo
Auch auf Gemeindeebene geht der Trend hin zu möglichst flächendeckendem, kabel- und oft auch kostenlosem Zugang zum Internet.
Die Stadt La Laguna hat angekündigt, im Park „Las Furnias“ an der Promenade von Punta del Hidalgo den ersten „Wifi-Baum“ des Gemeindegebietes zu installieren. Einen allgemeinen Treffpunkt, an dem über Wifi kostenloser Zugang zum Internet gewährt wird. Der Baum hat über Solarzellen seine eigene, unabhängige Stromversorgung.
80.000 Euro lässt sich die Gemeinde die Gestaltung des Platzes kosten, an dem in einer zweiten und dritten Bauphase noch ein künstlicher Kletterfelsen und verschiedene Fitnessgeräte errichtet werden sollen. Deren Betätigung erzeugt ebenfalls Energie, die in den Akkumulatoren des Baums gespeichert wird.
Die Solarzellen erzeugen bis zu 3.000 Watt Energie, die es erlauben, die gesamte Parkbeleuchtung und den Wifi-Baum selbst ganzjährig mit Strom zu versorgen. Hinzu kommt, dass die Bewässerung des Parks mit geklärtem Wasser erfolgt, was ihn zu einem Baustein nachhaltigen Wirtschaftens macht.
Tacoronte ist schon online
Für die Besucher und Einwohner Tacorontes ist die Vision der Inselregierung und der Stadt La Laguna schon Wirklichkeit geworden.
An dreizehn öffentlichen Plätzen und Badezonen können sie sich über Wifi ins Worldwide Web einloggen: an den Schwimmbecken und dem Strand von Mesa del Mar, im Parque Hamilton und auf den Dorfplätzen von El Pris, La Caridad, San Jerónimo, Lomo Colorado, Santa Catalina, del Cristo, La Estación, Mercado Municipal, Barranco Las Lajas und Agua García. Auch hier ist der Internet-Zugang kostenlos.
Die Wifi-Zonen hat sich die Stadt 60.000 Euro kosten lassen, und sie ist damit die erste kanarische Gemeinde, die ein solches Projekt umgesetzt hat.
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