Teneriffa berät beim Bau der Staubecken


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Neues vom Windwasserkraftwerk auf El Hierro

Im Mai unterzeichneten Ricardo Melchior, Inselpräsident von Teneriffa, und Tomás Padrón, Inselpräsident von El Hierro, ein Abkommen über Zusammenarbeit.

Teneriffa – Demnach wird Balten [öffentliches Unternehmen zur Instandhaltung und Bewirtschaftung von Teneriffas Staubecken] Gorona del Viento El Hierro S.A. [Betreiberunternehmen des Windwasserkraftwerks] bei Entwicklung, Bau, Instandhaltung und Bewirtschaftung der beiden Staubecken beraten.

Vorgesehen ist ein ständiger Kontakt zwischen Gorona und Balten. Bei Anfragen Goronas können die Experten von Balten die Baustellen aufsuchen und die entsprechenden Berichte fertigen.

Unabhängig durch „saubere“ Energie

Das Windwasserkraftwerk von El Hierro soll 64,7 Millionen Euro kosten. Gebaut und zukünftig betrieben wird das Megaprojekt durch die Gesellschaft Gorona del Viento El Hierro S.A., an der sowohl El Hierros Cabildo als auch das Elektrizitätsunternehmen Endesa und das Technologische Institut der Kanaren (ITC) Anteile halten.

Ende April wurde die Windenergieanlage in Angriff genommen (das Wochenblatt berichtete), doch auch an den Wasserbecken wird bereits gebaut. Das obere Staubecken im Krater von „La Caldera“ wird mit synthetischen Geomembranen abgedichtet werden, über zwei Abflusskanäle verfügen und 500.000 m³ Wasser aufnehmen können. Auch das untere Staubecken wird mit Geomembranen versehen und 150.000 m³ Wasser fassen können.

Nach der Fertigstellung von El Hierros Windwasserkraftwerk wird die Insel komplett energieautark sein und sich ausschließlich durch erneuerbare Energie versorgen können. Die Nationale Energiekommission (CNE) geht davon aus, dass die Insel innerhalb von 20 Jahren 81 Millionen Euro mit dem Windwasserkraftwerk einsparen wird.

Beispielhaft

Über El Hierros bisher einzigartiges Energieprojekt wurde schon oft in diversen Medien aus aller Welt berichtet. Auch die Zeitschrift GEO widmete diesem Thema vor Kurzem vier Seiten. Marco Ansaloni, Autor des Berichtes, schrieb, die Insel wolle zum ersten energieautarken und nur mit erneuerbaren Energien versorgtem Ort der Welt werden. Ein Beispiel für ein mögliches Leben in Einklang mit der Natur und unabhängig vom Öl. Ansaloni wies darauf hin, wie dieses Beispiel bereits auf den griechischen Inseln und in Japan großes Interesse geweckt hätte.

Auch schrieb der Autor über die Bemühungen El Hierros, ökologische Land- und Viehwirtschaft einzuführen, die Fischerei in Einklang mit der Natur zu bringen oder Verkehr und Transport umweltverträglich zu machen. Das Konzept der Nachhaltigkeit sei auf der Insel in aller Munde.

Ansaloni bezeichnet die Herreños als Pioniere, die einen Meilenstein in der Geschichte der Menschheit setzen könnten. Ein Modell, dem der Rest des Planeten nacheifern sollte.

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