Teneriffas Cabildo subventioniert Tierschutzbund mit 100.000 Euro


Im Tierheim Valle Colino leben derzeit etwa 260 Hunde und 66 Katzen. Weil die Gemeinden La Laguna und Tegueste ihre Jahresbeiträge 2017 von zusammen 104.000 Euro nicht gezahlt haben, ist das Heim in finanzieller Not. Foto: fecapap

Mit diesem Beitrag soll das Kreistierheim Valle Colino in La Laguna über die Runden kommen, bis die Gemeinden Santa Cruz, La Laguna, Tegueste und El Rosario ein neues Abkommen für die Verwaltung und Finanzierung erzielen

Teneriffa – Das Tierheim Valle Colino in La Laguna steckt in ernsten Schwierigkeiten. Bereits im Januar warnte die Vorsitzende des kanarischen Tierschutzbundes: „Wir haben das Limit erreicht und können nicht mehr weiter“. Die Gemeinden La Laguna und Tegueste schulden noch immer ihren Beitrag für das Jahr 2017, das sind 97.000 und 7.000 Euro. „Wir können keine Tiere mehr aufnehmen, weil wir kein Geld haben, um sie zu ernähren und um externe Tierkliniken zu bezahlen“, erklärte Adriana Naranjo. Sie ist die Vorsitzende von Fecapap, die Abkürzung für Federación Canaria de Asociaciones de Animales y Plantas, der 1991 gegründeten Dachorganisation der Tierschutzvereine und Tierheime auf den Kanaren, die das Kreistierheim Valle Colino in La Laguna leitet. Dieses ist für die Gemeinden Santa Cruz, La Laguna, El Rosario und Tegueste zuständig und nimmt jährlich über 2.000 Tiere, in der Mehrzahl Hunde und Katzen, auf. Seit dem Jahr 2015 sind die vier Gemeinden allerdings nicht zu einem Konsens bezüglich des Kreistierheims gelangt, vor allem was die Kostenverteilung angeht.

Der von La Laguna und Tegueste angehäufte Schuldenberg von 104.000 Euro hat Adriana Naranjo schon vor Wochen dazu veranlasst, eine drastische Maßnahme zu ergreifen. Sie kündigte an, dass vorerst keine Tiere mehr aus diesen beiden Gemeinden angenommen werden, es sei denn, sie sind verletzt und benötigen dringend medizinische Betreuung.

Nach Auskunft von Adriana Naranjo werden von Valle Colino jedes Jahr an die 2.700 Tiere aufgenommen. Neben Hunden und Katzen habe das Tierheim auch schon Hühner, Enten, Schweine, Schafe und sogar Pferde beherbergt und dies, obwohl die Einrichtungen dafür nicht gedacht sind. Oft kommen auch Hunde und Katzen in Valle Colino an, die entlaufen sind und deren Besitzer zum Glück ausfindig gemacht werden können.

Derzeit sind in Valle Colino 260 Hunde und 66 Katzen untergebracht.

Nun hat die Inselverwaltung die Notlage des Tierheims erkannt und greift ein. Obschon die geforderte Übernahme der Verwaltung des Heims durch das Cabildo vorerst abgelehnt wurde, hat die Inselverwaltung eine Subvention in Höhe von 100.000 Euro zugesagt, die an Fecapap geht, um die Kosten für den Unterhalt des Tierheims zu tragen. Dies teilte Cabildo-Präsident Carlos Alonso mit und fügte hinzu, dass dem Cabildo die bestmögliche Lösung für die Zukunft ausgesetzter Tiere in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Tierschutzvereinen ein Anliegen sei.

„Mit dieser Unterstützung wird Fecapap das Tierheim weiterführen können, während eine verwaltungstechnische Lösung gefunden wird, um ein neues Abkommen zwischen den Gemeinden, für die Valle Colino zuständig ist, zu unterzeichnen“, erklärte Alonso.

Wenn diese Lösung einmal gefunden sei, werde das Cabildo finanziell für die Erweiterung des Tierheims aufkommen, dessen Kapazitäten offenbar nicht ausreichen. Es sei das Bestreben der Inselverwaltung, diese Maßnahme in den Plan der Kreistierheime aufzunehmen, an dem bereits gearbeitet werde und der eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und dem Cabildo voraussetze.

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