Termiten in Tacoronte


Die Gelbfüßige Bodentermite ist die häufigste Termitenart in Nordamerika und richtet große Schäden an Gebäuden an. Foto: EFE

Bei der Inspektion eines Gebäudes wurde ein eingeschleppter, aus Amerika stammender Holzschädling entdeckt

Teneriffa – Die Gelbfüßige Bodentermite (Reticulitermes flavipes) hat eigentlich auf Teneriffa nichts zu suchen, denn ihre Heimat ist Nordamerika. Deshalb ging die Schädlingsbekämpfungsfirma, die wegen eines Termitenbefalls zu einem Haus in Tacoronte gerufen wurde, auch zunächst davon aus, dass es sich um eine der hierzulande bekannten Arten handelt.

Wie üblich wurden Köder ausgelegt, um die Ausdehnung des Befalls festzustellen. Zur Überraschung der Kammerjäger zeigten die Termiten ein ungewöhnliches Verhalten, denn sie fraßen nicht wie üblich an etwa einem Drittel der zwanzig ausgelegten Köder, sondern an allen.

Daraufhin wurden einige Exemplare zur DNA-Probe an eine französische Universität geschickt, die feststellte, dass es sich um eine eingeschleppte, besonders gefräßige nordamerikanische Art handelt, die Gelbfüßige Bodentermite. Es ist das erste Mal, dass diese Termitenart in Spanien und auf den Kanaren in Erscheinung tritt. Wie sie den Sprung nach Teneriffa geschafft hat, ist unklar.

Die Stadtverwaltung von Tacoronte, die erst aus der Presse von der Existenz der amerikanischen Termiten im Gemeindegebiet erfuhr, hat sich mit den zuständigen Stellen der Zentral-, Kanaren- und Inselregierung in Verbindung gesetzt, da die Eindämmung einer solchen Plage die Kompetenzen einer Gemeindeverwaltung überschreitet. Zudem hat sie mit verschiedenen Fakultäten der Universität La Laguna (ULL) Kontakt aufgenommen, die das Problem aus biologischer und architektonischer Sicht untersuchen. Bürgermeister Álvaro Dávila beeilte sich, die Einwohnerschaft darüber zu informieren, dass der Termitenbefall zwar erhebliche Schäden an den Holzbestandteilen von Gebäuden anrichten kann, aber keinerlei gesundheitliche Risiken mit sich bringt, weder für die Anwohner noch für die Landwirtschaft.

Währenddessen haben die Schädlingsbekämpfer nun auch im weiteren Umkreis des betroffenen einzeln stehenden Gebäudes Köder ausgelegt, um festzustellen, ob sich die Termiten schon weiter ausgebreitet haben.

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