Terrororganisation ETA hat wieder zugeschlagen


© EFE

Unter seinem Auto angebrachte Haftbombe tötete einen Polizisten

„Sie haben uns den Weg der Trauer gewiesen, wir werden ihnen den Weg ins Gefängnis zeigen“, sagte der baskische Präsident Paxi López erschüttert, als er die Nachricht vom Mordanschlag der ETA auf den 49-jährigen Polizeiinspektor Eduardo Antonio Puelles erhielt.

Bilbao – Der Beamte der Nationalpolizei, der seit zwanzig Jahren der Terrorbekämpfungs-Spezialeinheit angehört, bestieg an diesem tragischen Freitagmorgen sein Auto, um zu seiner Dienststelle zu fahren. Als er die Zündung betätigte, kam es zu einer gewaltigen Explosion. Eine Haftbombe, die unter dem Fahrzeug befestigt war, riss es förmlich in Stücke und zerstörte eine Anzahl weiterer Autos.

Präsident Zapatero, der sich zu dieser Zeit in Brüssel befand, versicherte in einer offiziellen Erklärung, er habe den unbeugsamen Willen, dem Terror der ETA ein Ende zu bereiten. Er flog umgehend nach Bilbao, um der Witwe, ihren beiden Söhnen und den Angehörigen sein Mitgefühl auszusprechen und ihnen die Solidarität der Regierung zuzusichern. Oppositionsführer Mariano Rajoy reiste zusammen mit dem Präsidenten an, um den Angehörigen in diesen schweren Stunden beizustehen. Zahlreiche Minister und Politiker verschiedenster Parteien ließen es sich nicht nehmen, dem ermordeten Polizis­ten die letzte Ehre zu erweisen. Das spanische Königspaar, das sich zu einem offiziellen Besuch in Neuseeland aufhielt, sandte ein Beileidsschreiben.

„Ihr werdet mich nicht weinen sehen.“

Eine unübersehbare Menschenmenge nahm an der Demonstration teil, die am folgenden Tag in Bilbao stattfand, um gegen den Mord an Eduardo Puelles zu protestieren. Etwa 80.000 Menschen, angeführt von zahlreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, zogen mit Transparenten über die Gran Via bis zum Rathaus, wo die Glocken des Rathausturms zu läuten begannen. Dort verlas Lehendakari Paxi López eine Erklärung, in der er die Verdiens­te des getöteten Polizisten würdigte und seine Kampfansage an die ETA-Terroristen erneuerte. Paqui Hernández, die Witwe des Ermordeten, richtete, flankiert von ihren beiden Söhnen, erschütternde Worte an seine Mörder. „Mit dieser Tat habt ihr erreicht, dass eine Witwe und zwei Waisen zurückbleiben. Doch ihr werdet mich hier nicht weinen sehen. Ich weine zuhause, wenn ich alleine bin. Gottseidank gibt es noch viele Menschen wie meinen Mann hier im Land. Es lebe das Baskenland“.

Mittags hatte in der San José-Kirche der Trauergottesdienst stattgefunden, an dem auch Prinz Felipe und Prinzessin Letizia teilnahmen. Der Sarg von Eduardo Puelles, der in der nahe gelegenen Regierungsdelegation aufgebahrt war, wurde zuvor von Vertretern der verschiedenen Polizeieinheiten durch die wartende Menschenmenge in die Kirche getragen.

Bischof Ricardo Blázquez, der den Trauergottesdienst hielt, forderte ein entschiedenes Nein gegenüber der ETA und dem Terrorismus und die Solidarität aller mit der Familie des ermordeten Polizisten.

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