Residentenrabatt von 75% ist gesetzlich garantiert
Kanarische Inseln/Madrid – Der amtierende Transportminister José Luis Ábalos hat bestätigt, dass der seit Juli 2018 für Flugverbindungen mit dem Festland geltende Residentenrabatt von 75% zu einer erheblichen Verteuerung der Ticketpreise geführt habe. Die Preise seien im Durchschnitt um 20% angehoben worden, vereinzelt sogar um bis zu 40%, so der Minister.
Seit Monaten hatten kanarische Politiker darauf aufmerksam gemacht, dass die Tickets teurer seien und die staatliche Unterstützung weniger den Canarios und mehr den Fluggesellschaften zugute kommen würde. Ábalos hatte stets darauf verwiesen, eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben zu haben; jetzt gestand er ein, der Vorwurf sei begründet. Der Minister erklärte, man werde nach Lösungen suchen, um einen Missbrauch zu vermeiden. Möglich wäre es, die Bonifikation direkt an den Kunden auszuzahlen, der dann jedoch in Vorleistung treten müsste. Laut Ábalos würde sein Ministerium derzeit mit dem Finanzamt Daten abgleichen, um herauszufinden, wer mit welchem Einkommen wie häufig den Residentenrabatt in Anspruch nehme. Zudem würde sein Ministerium in Zusammenarbeit mit dem Kartellamt Wettbewerbsverstöße seitens der Fluggesellschaften prüfen.
Regionalpräsident Ángel Víctor Torres kam jeglichen Befürchtungen zuvor und erklärte, der Residentenrabatt von 75% sei garantiert und in der Kanarischen Verfassung sowie im Gesetz über das Spezielle Finanzsystem der Kanaren (REF) verankert. Auch die Europäische Union habe das Recht der Einwohner der Kanarischen Inseln anerkannt, dass ihre Mobilität möglichst an die der Festlandsspanier angepasst werden müsse.