Tierschutz auf Teneriffa


Ich bin Österreicherin in Pension und lebe seit 4 Monaten in Los Realejos. Bereits in Österreich habe ich über 30 Jahre Tiere gerettet und versuche auch hier zu helfen, soweit es mir möglich ist. Leider ist hier die Anzahl der zu rettenden Tiere wesentlich höher als in Österreich oder Deutschland. Die Tierheime sind viel zu voll, und viele Tiere haben keine Chance, einen geeigneten Platz zu finden. Außerdem scheint es zu wenig Helfer auf Teneriffa zu geben, weil die Betreiber der Tierheime meistens fast Tag und Nacht für die Tiere im Einsatz sind und kaum die viele Arbeit bewältigen können.

Nun kommen viele Kurz- und Langzeit-Touristen auf die Insel und glauben, alle herrenlosen Tiere einfangen und in Tierheime bringen zu müssen. Eine schlimme Situation für die Tiere, eingesperrt mit vielen anderen Tieren in viel zu kleinen Räumen. Manche der Tiere sind krank und haben in dieser Stresssituation oft keine Chancen, wieder gesund zu werden. Viel wichtiger wäre es, dass die Tiere kastriert werden und, sobald sie fit genug sind, wieder in die Freiheit entlassen werden. Es gibt viele Personen, die eine Futterstelle eingerichtet haben, sodass die Tiere nicht verhungern müssen. In Tierheimen sollten nur verletzte und junge Tiere aufgenommen werden, für die dann so rasch als möglich ein neuer Platz gefunden werden sollte.

Unter Tierschutz verstehe ich, dass das Leben der Tiere nach der Rettung besser sein sollte und nicht verschlimmert wird. Ein Leben lang wie in einem Gefängnis leben zu müssen, sollte nicht das Ergebnis einer Tierrettung sein.

Silvia

Los Realejos

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