Tierschutzverein sucht dringend Finca


Nach über zwei Jahrzehnten dürfen die Hunde nicht mehr bis zu ihrer Vermittlung im Wohngebiet untergebracht sein

Teneriffa – Der Tierschutzverein Pro Animal de Tenerife sucht händeringend ein Grundstück bzw. eine Finca, um Hunde unterzubringen, die bis zu ihrer Vermittlung bislang in einem Wohngebiet in La Orotava versorgt wurden.

Die Stadtverwaltung hat gerichtlich erwirkt, dass die Tiere nicht weiter auf dem Privatgelände von Elke Roßmann im Wohngebiet bleiben dürfen, denn hier kann der Abstand von mindestens 200 Metern zum nächsten Wohnhaus nicht eingehalten werden. Ein alternatives Grundstück stellt die Stadt nicht zur Verfügung, und somit ist der Tierschutzverein nun in der Notlage, die Hunde noch im März anderswo unterzubringen.

Der von der unermüdlichen Tierschützerin Elke Roßmann gegründete Tierschutzverein Pro Animal de Tenerife sucht deshalb dringend eine neue Bleibe für die armen Kreaturen, um die sich Elke und ihre Helfer täglich kümmern.

Elke mit einigen ihrer vierbeinigen Pflegegäste. Foto: PAT

Viele Hunde konnten in Familien nach Deutschland vermittelt werden, doch es bleiben ältere, kranke Tiere, die einen Umzug bzw. eine Reise nicht mehr verkraften würden. Für sie muss dringend eine neue Bleibe gefunden werden. Wer ein Grundstück hat oder kennt, das für ein Tierheim infrage käme, kann sich gerne an Tel. 646 223 350 oder an E-Mail waldhunde@gmx.net wenden.

Das große Herz für Waldhunde

Elke Roßmann kam vor über 40 Jahren nach Teneriffa. Im Gepäck ihren eigenen – damals einzigen – Hund. Man kaufte ein wunderschönes Haus mit riesigem Grundstück, das zum Obst- und Gemüseanbau und Elkes Hobby, der Orchideenzucht, genutzt wurde. Traumgarten und Orchideenzucht sind inzwischen zu einem großen Terrain für herrenlose Vierbeiner umfunktioniert worden – an jeder freien Ecke begegnet man einem vierbeinigen Freund, der entweder zu ihren eigenen Hunden gehört, seinen Altersruhesitz nebst Gnadenbrot bei ihr genießt oder Päppel-Pflegefall bis zu einer Vermittlung ist.

Nach vielen Jahren Teneriffa gehört Elkes Herz heute denen, die man entsorgt wie Müll. Das Elend in den Bergen Teneriffas konnte sie nicht ertragen – es hat Spuren in ihrem Herzen und ihrem Leben hinterlassen. Ein Leben, das heute ausschließlich den Tieren gewidmet ist. Aus den gelegentlichen Fütterungen von einst wurden regelmäßige Fütterungen und vor allem Wasserversorgungen für immer noch unzählige Vierbeiner in den Bergwäldern. So entstand im Laufe von Jahren der Verein Pro Animal de Tenerife, der 2000 gegründet wurde, weil es alleine einfach nicht mehr weiterging. Heute wird die Rettung und Versorgung der Tiere ausschließlich aus den Schutzgebühren der Vermittlungen, Spenden, Patenschafts- und Mitgliedsbeiträgen bestritten, so gut es eben geht.

Elke ist rund um die Uhr im Einsatz. Sie fährt die anstrengende Fütterungstour in den Bergen – egal ob im Hochsommer bei Tropentemperaturen, im Herbst, wenn es in Strömen regnet oder im Winter, wenn die Bergstraßen wegen Schnee gesperrt sind –, übernimmt auch die vielen Fahrten zu den Tierkliniken und zum Flughafen, um gerettete Schützlinge auf die Reise zu bringen… Sie ist buchstäblich immer „on tour“ für ihre Freunde, die Vierbeiner, und auch für arme Menschen hat sie immer ein bisschen Zeit auf ihrem Weg quer über die Insel.

Wer die Arbeit von Elke Roßmann mit einer Spende oder einer Patenschaft unterstützen oder Flugpate werden möchte, findet alle notwendigen Infos dazu auf Seite 31 in dieser Ausgabe.

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