Das Gesetz tritt Anfang Juli in Kraft
Ende März hat das Parlament der Balearen die Einführung der viel diskutierten Touristensteuer – hier Ecotasa genannt – beschlossen. Das entsprechende Gesetz, von einer Koalition aus nationalistischen Parteien eingebracht und durchgesetzt, tritt am 1. Juli in Kraft.
Die Touristensteuer beträgt zwischen 0,25 und 2,00 Euro täglich – je nach touristischer Saison – und wird von Besuchern über 15 Jahre erhoben, die in Urlaubsunterkünften wohnen.
Auch ausländische Residenten werden auf den Balearen mit der neuen Touristensteuer belegt. Ebenso werden die Passagiere von Kreuzfahrtschiffen, die einen mehr als zwölf Stunden dauernden Aufenthalt vorgesehen haben, zur Kasse gebeten.
Die Monate Mai bis Oktober gelten als touristische Hochsaison mit einer Abgabe von zwei Euro in Hotels der obersten Kategorie und 50 Cent für Pensionen, Herbergen und Landunterkünfte. In den Monaten November bis April wird die Hälfte der Gebühr erhoben.
Die Regionalregierung rechnet damit, dass sie mit dieser Abgabe rund 50 Millionen Euro jährlich einnehmen kann.
Die Einführung der Ecotasa war einer der wichtigen Posten im Regierungsvertrag, der nach den Regionalwahlen im Mai vergangenen Jahres zwischen den Parteien geschlossen wurde, die jetzt die Region regieren.
Die Regionalregierung teilte mit, dass ein weitreichender Konsens dieses Gesetz begleitet hat. Die Mittel, die durch die Steuer eingenommen werden, sollen für Umweltaufgaben eingesetzt werden – für die Förderung eines verantwortungsvollen Tourismus und die Erhaltung der Naturzonen der Inseln. Eine Kommission aus Repräsentanten von politischen und sozialen Institutionen soll über die Verteilung der Mittel entscheiden.
Die Tourismusbetriebe haben heftig protestiert und befürchten negative Auswirkungen für den Sektor, während die Regionalregierung diese Bedenken als übertrieben abgetan hat.
Auf den Balearen gab es früher schon einmal eine Touristensteuer von 1 Euro pro Nacht. Diese Ecotasa wurde im Mai 2002 abgeschafft, nachdem die Hoteliers der Balearen der Touristenabgabe die Schuld für den Einbruch der Urlauberzahlen gegeben und vehememt für die Abschaffung der Abgabe protestiert hatten.
Auf den vor der katalanischen Küste gelegenen Medas-Inseln existiert bereits seit Jahren eine ähnliche Abgabe für den Naturschutz, mit der die Taucher dort belegt werden.
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