Touristische Sehenswürdigkeiten geschlossen


César Manriques traumhaftes Jameos del Agua empfängt seit Tagen keine Besucher. Foto: Canary Islands

Die touristischen Highlights auf Lanzarote sind Besuchern seit Tagen wegen eines Mitarbeiterstreiks nicht zugänglich

Lanzarote – Auf der Urlaubsinsel Lanzarote werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von dem Unternehmen Centros de Arte y Cultura y Turismo (CACT), das der Inselverwaltung untersteht, verwaltet. Dazu zählen die Festung Castillo de San José, in der ein kleines Museum für zeitgenössische Kunst untergebracht ist, und natürlich das Vermächtnis des Künstlers César Manrique an die Insel: der Kaktusgarten, die herrliche Anlage Jameos del Agua, die Höhle Cueva de los Verdes, aber auch die Feuerberge des Timanfaya Nationalparks, das Aussichtsrestaurant Mirador del Río mit Blick auf das Inselchen La Graciosa und das Denkmal „Monumento al Campesino“, das Manrique für die Bauern schuf.

Seit dem 15. August sind die meisten dieser Sehenswürdigkeiten für Besucher geschlossen. Der Grund ist ein unbefristeter Streik der rund 300 Mitarbeiter der CACT, die eine Gehaltserhöhung fordern, die ihnen laut einem Urteil des Obersten Gerichtshofes zustehen soll. Als Folge sind seit Tagen die touristischen Sehenswürdigkeiten Montañas del Fuego, Jardín de Cactus, Jameos del Agua, Mirador del Río, Cueva de los Verdes und Castillo de San José geschlossen. Lediglich zum Monumento al Campesino haben Besucher freien Zugang, obschon das Restaurant wegen des Streiks geschlossen ist.

Der Leiter des Insel-Tourismusamtes Echedey Eugenio scheiterte am 19. August bei einer neuen Verhandlungsrunde, in der er die Vertreter des Betriebsrates darum bat, den Streik als Geste des guten Willens so lange beizulegen, bis das kanarische Arbeitsgericht einen Verhandlungstermin festlegt. Doch das Streikkomitee lehnte dies ab.

Unterdessen werden Touristen von der Leitung des CACT über die Website www.cactlanzarote.com verschiedene Alternativen empfohlen, um die Insel kennenzulernen. Sieben Ausflugsalternativen werden auf der spanischen Version der Website empfohlen, so z.B. der Besuch der Steilküste bei Los Hervideros mit ihren bizarren Felsformationen und Vulkanblasen, und der grüne See Charco de los Clic0s – beides kostenlose Sehenswürdigkeiten. Eine weitere Empfehlung ist die Wein-Route durch das Gebiet von La Geria mit Besuch der Kellereien Bodegas La Geria, Bodega Rubicón, Stratvs, Vega de Yuco, El Grifo und Los Bermej0s.

Verschiedene Ausflugsanbieter der Insel haben bereits damit begonnen, diese alternativen Tagestouren anzubieten. „Lanzarote hat mehr zu bieten als die touristischen Kulturzentren“, erklärte hierzu der Vorsitzende des Verbands der Tourismusunternehmer der Insel, Victoriano Elvira. Es sei jedoch eine unvorhergesehene Situation, die mit einer touristischen Auslastung der Insel zu 95% zusammentreffe, und er hoffe, dass der Streik baldmöglichst  beendet sein wird.

„Durch diesen Konflikt verlieren wir alle, die Insel, die Arbeitnehmer, die Zentren, die Tourismusbranche der Insel und die Hunderte kleinen und mittleren Unternehmen, die direkt oder indirekt mit dieser Einrichtung zusammenarbeiten“, erklärte Echedey Eugenio.  Allein in den ersten fünf Streiktagen gingen der Inselverwaltung an ausbleibenden Einnahmen durch Eintrittskarten und die geschlossenen Restaurants und Souvenir-Shops schätzungsweise 550.000 Euro verloren.

Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren folgende Sehenswürdigkeiten bzw. Besucherzentren aufgrund des Streiks weiterhin geschlossen:

– Montañas del Fuego

– MIAC-Castillo San José

– Jardín de Cactus

– Jameos del Agua

– Cueva de los Verdes

– Mirador del Río

Neuigkeiten zu dem Konflikt werden auf www.centrosturisticos.com bekanntgegeben.

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