Tragischer Unfall in Gáldar

Die Bergung der Opfer gestaltete sich äußerst schwierig. Foto: EFE

Die Bergung der Opfer gestaltete sich äußerst schwierig. Foto: EFE

Vier Mitglieder einer Familie starben als ihr Fahrzeug in einen Barranco stürzte

Gran Canaria – Ein Vater, zwei seiner Töchter und sein Schwiegersohn kamen in der Nacht des 8. Dezember 2020 ums Leben, als ihr Fahrzeug in einer Kurve von der Fahrbahn abkam, mit einigen Betonblöcken am Straßenrand kollidierte und dann doch in den Barranco Hondo links der GC-21 hinabstürzte.
Die vier hatten die Großmutter der jungen Frauen in Artenara besucht und sich nach 21.00 Uhr auf den Rückweg nach La Isleta, Las Palmas, gemacht. Nur drei Kilometer von dem Dorf entfernt, kam der Pkw aus unbekannten Gründen in einer Rechtskurve von der Straße ab. Die Leitplanken und einige Betonquader, die den Straßenrand zum Abgrund hin sicherten, konnten den Sturz nicht aufhalten. Das Auto überschlug sich mehrfach an dem Steilhang und kam erst über 75 Meter tiefer zu liegen.
Die späte Stunde sowie schlechte Sichtverhältnisse durch Nebel und Regen bewirkten, dass der Unfall von niemandem bemerkt wurde. Erst am Nachmittag des darauffolgenden Tages gegen 16.00 Uhr bemerkte ein Mitarbeiter einer Straßenmeisterei, dass die Straßenbegrenzung beschädigt war, sah das weiße Fahrzeug in der Tiefe der Schlucht liegen und verständigte die Notrufzentrale. Sofort wurden ein Hubschrauber der kanarischen Rettungsgruppe GES und mehrere Feuerwehr-Einheiten aktiviert. Da das Gelände äußerst unzugänglich ist und die Sicht- und Wetterverhältnisse weiterhin schlecht waren, konnte zunächst niemand zu dem Unfallort gelangen. Schließlich gelang es einem Rettungsspezialisten, sich vom Hubschrauber zu dem Unfallwagen abzuseilen. Er stellte fest, dass alle vier Insassen nicht mehr am Leben waren. Die Bergung der Opfer musste auf den darauffolgenden Tag verschoben werden. Unter weiterhin schwierigen Witterungsverhältnissen gelang am Nachmittag des zweiten Tages die Bergung.
Wie der Bürgermeister von Artenara den Medien gegenüber erklärte, kam es an dieser Stelle schon des Öfteren zu ähnlichen Unfällen. Bisher hatten jedoch die über einen Meter hohen Retama-Büsche den Sturz in die Tiefe nach wenigen Metern aufgehalten. Nach den Bränden, die im vergangenen Jahr in dieser Landschaft wüteten, waren keine Pflanzen mehr da, die stabil genug gewesen wären, den Sturz zu verhindern.

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