Tren del Sur könnte 2017 in Betrieb genommen werden


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Die Finanzierung des Mammut-Projektes steht allerdings noch auf äußerst wackeligen Beinen

Die zwischen Santa Cruz de Tenerife und Playa de Las Américas geplante Zugverbindung könnte bereits 2017 im Einsatz sein.

Allerdings nur, wenn die Kosten in Höhe von 1,8 Milliarden Euro gesichert sind, erklärten Teneriffas Ressortleiter für Wirtschaft, Carlos Alonso, und Andrés Muñoz, Leiter von Teneriffas Straßenbahn- und Zugunternehmen Metropolitano de Tenerife (MTSA).

Bislang habe Spanien über das Ministerium für Infrastrukturen für das Projekt fünf Millionen Euro freigegeben. Zusammen mit den 3,3 Millionen Euro, die das Cabildo im Rahmen des Inselbudgets für 2010 beisteuern will, soll die Finanzierung der Ausarbeitung des Projektes gewährleistet sein. In Kürze wird im Regionalparlament über die endgültige Verabschiedung des Landesplans des sogenannten Tren del Sur, also Südzuges debattiert werden.

Allein der Bau der Süd-Zugstrecke werde in den nächs­ten sieben Jahren etwa 1.000 Arbeitsplätze schaffen, verspricht die Inselverwaltung.

Tren del Norte

Auch im Hinblick auf den Tren del Norte, also den Nordzug von Teneriffa, gibt es Neuigkeiten. Nach Angaben der Inselverwaltung könnte der entsprechende Landesplan für die Zugverbindung zwischen Santa Cruz und Los Realejos noch im Oktober dieses Jahres verabschiedet werden. 2020 soll die Zugverbindung dann planmäßig zum Einsatz kommen. Der Kostenpunkt liegt hier bei etwa einer Milliarde Euro.

Bei beiden Projekten ist die Finanzierung bislang das größte Problem, so die Inselverwaltung.

Dort hofft man, dass Spanien hundert Prozent der Kosten tragen wird, wie es ja auch in anderen autonomen Regionen Spaniens im Hinblick auf derartige Projekte üblich ist. Ob sich diese Hoffnungen allerdings erfüllen werden, ist mehr als ungewiss.

Der Südzug in Zahlen

Die Strecke des Südzuges wird 80 Kilometer umfassen, von denen etwa 25% durch Tunnel verlaufen sollen. Es sind derzeit sieben Haltestellen geplant: Playa de las Américas (42 Minuten Fahrdauer bis Santa Cruz de Tenerife), Los Cristianos (38 Minuten), Südflughafen (32 Minuten),San Isidro (29 Minuten), Candelaria (14 Minuten) Añaza (6 Minuten) und Santa Cruz de Tenerife.

Der Zug wird eine maximale Fahrgeschwindigkeit von 220 km/h erreichen und zu Stoßzeiten alle 15 Minuten fahren. Die Züge werden vier Waggons haben und insgesamt 100 Meter lang sein.

Teneriffas Inselverwaltung geht davon aus, dass täglich etwa 30.000 Personen das neue öffentliche Verkehrsmittel nutzen werden. Die Nutzung des Zuges auch für den Warentransport ist noch im Gespräch. Im Oktober soll außerdem darüber verhandelt werden, ob die Zugstrecke im Süden bis nach Fonsalía (Guía de Isora) verlängert wird.

Die Baukosten werden auf 22 Millionen Euro pro Kilometer geschätzt.

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