Ultramodernes Robotik-Teleskop auf Teneriffa


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Das Instrument wurde von dänischen Wissenschaftlern entwickelt und soll bei der Suche nach erdähnlichen Exoplaneten helfen

Die Teide-Sternwarte ist seit dem 25. Oktober um ein Teleskop reicher. Das „Hertzsprung SONG“ Teleskop wurde von der dänischen Aarhus-Universität und dem Astrophysikalischen Institut der Kanaren (IAC) feierlich eingeweiht, und soll in Zukunft zur Suche nach erdähnlichen Exoplaneten und der Beobachtung von Sternoszillationen eingesetzt werden.

SONG steht für Stellar Observations Network Group. Dabei handelt es sich um ein international verzweigtes Projekt zur Installation von acht Robotik-Teleskopen an verschiedenen Orten der Erde, die rund um die Uhr im Einsatz sind und per Internet gesteuert werden. Ihre Mission ist es, das Innere von Sternen zu erforschen und Langzeitbeobachtungen zu liefern.

Ins Leben gerufen wurde das SONG-Projekt im Jahr 2006 durch Wissenschaftler der dänischen Universität Aarhus und des ebenfalls dänischen Niels-Bohr-Instituts. Sie entwarfen den Prototyp eines Robotik-Teleskops, das mit einem relativ geringen Kostenaufwand gebaut werden kann, dafür aber sehr effizient arbeitet.

Das ultramoderne Hertzsprung-Teleskop des SONG-Projektes (benannt nach dem dänischen Astronomen Ejnar Hertzsprung), das nun auf den Cañadas seinen Betrieb aufgenommen hat, ist mit einem Durchmesser von einem Meter sehr viel kleiner als andere moderne Teleskope, und das technische Equipment ist in einem einfachen Transportcontainer untergebracht. Das vier Millionen Euro teure Teleskop hat schon die ersten Bilder geliefert.

„Ich bin hochzufrieden mit dem neuen Teleskop auf Teneriffa, vor allem, weil es bereits im Einsatz ist und überraschende wissenschaftliche Resultate liefert“, erklärte Jørgen Christensen-Dalsgaard, Direktor des Zentrums für Astrophysik der Aarhus-Universität, bei der Einweihung.

IAC-Direktor Rafael Rebolo, bezeichnete das neue Teleskop zu Füßen des Teide als ein weiteres Beispiel für die effektive internationale Zusammenarbeit, die schon immer Teil der Arbeitsphilosophie des IAC war.

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