Um 23 Uhr ist Zapfenstreich

Regionalpräsident Ángel Víctor Torres richtete sich mit einem Appell an die Bevölkerung, die neuen Einschränkungen und Regeln zu befolgen. Foto: EFE

Regionalpräsident Ángel Víctor Torres richtete sich mit einem Appell an die Bevölkerung, die neuen Einschränkungen und Regeln zu befolgen. Foto: EFE

Auf Teneriffa gelten wegen hoher Infektionszahlen seit 5. Dezember verschärfte Corona-Beschränkungen. Die Entwicklung der Zahlen lässt befürchten, dass noch vor Weihnachten weitere Maßnahmen beschlossen werden.

Teneriffa – Die anhaltend hohe Corona-Ansteckungsrate auf Teneriffa hat die kanarische Regierung zu einer erneuten Verschärfung der Beschränkungen veranlasst. Am 4. Dezember wurden in einer außerordentlichen Kabinettssitzung neue Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus auf der Insel beschlossen.
Laut dem jüngsten Bericht der regionalen Gesundheitsbehörde (Stand 10.12.2020), liegt die 7-Tage-Inzidenz auf Teneriffa bei 98,49 Fällen und damit weitaus am höchsten. Zum Vergleich: Auf Gran Canaria betrug der 7-Tage-Inzidenzwert am 10. Dezember 17,39, auf Fuerteventura 13,69 und auf Lanzarote 24,95.
Am 18. Dezember werden die neuen Zahlen für die vergangenen sieben Tage bekannt gegeben. Die Entwicklung der letzten Tage gibt allerdings kaum Hoffnung auf eine Besserung. Vielmehr ist zu befürchten, dass die Regionalregierung in Absprache mit dem Cabildo und den 31 Gemeinden Teneriffas noch drastischere Maßnahmen erlässt, um die Ausbreitung des Virus einzu­dämmen. Bei Redaktionsschluss am 15. Dezember kamen im Auditorio in Santa Cruz de Tenerife der regionale Gesundheitsminister Blas Trujillo, Cabildo-Präsident Pedro Martín und Vertreter der Gemeinden zu einem außerordentlichen Treffen zusammen, um über mögliche Maßnahmen zu beraten. Es wird erwartet, dass eventuelle Verschärfungen in der Sitzung des regionalen Regierungsrats am 17. Dezember konkretisiert und im Anschluss bekanntgegeben werden. So könnte das öffentliche Leben auf Teneriffa kurz vor Weihnachten noch weiter heruntergefahren werden.
Solange gelten auf Teneriffa noch die am 5. Dezember im regionalen Amtsblatt Boletín Oficial de Canarias (BOC) veröffentlichten verschärften Beschränkungen.
Bis einschließlich 19. Dezember zählt dazu eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 23.00 und 06.00 Uhr. Ausnahmen sind dringende Arztbesuche, Fahrten zur Apotheke, zur Arbeit oder von der Arbeit nach Hause, sowie Fahrten zum Tierarzt und andere nachweislich nicht aufschiebbare dringende Angelegenheiten.
Außerdem werden die erlaubten sozialen Kontakte bis 19. Dezember weiter eingeschränkt. Zusammenkünfte im öffentlichen wie privaten Raum werden auf maximal vier Personen beschränkt. Alle „nicht essenziellen“ Geschäfte und somit auch Gastronomiebetriebe müssen spätestens um 23.00 Uhr schließen. In Restaurants wird die Gästezahl pro Tisch auf maximal vier Personen begrenzt. Das Rauchen ist weiterhin auch auf Terrassen im Außenbereich verboten.
Die außerordentlichen Maßnahmen werden wöchentlich im Zuge des Berichts der regionalen Gesundheitsbehörde und entsprechend der Entwicklung der epidemiologischen Lage überprüft. Änderungen werden über die Website „Portal Covid“ der kanarischen Regierung (www.gobiernodecanarias.org/principal/coronavirus/semaforo) veröffentlicht.
Regionalpräsident Ángel Víctor Torres rief die Bevölkerung zur strengen Einhaltung der Vorschriften auf und beklagte das Verhalten derjenigen, die nach Möglichkeiten suchen, um die Verbote zu umgehen. „Die Ansteckungen finden in den Haushalten statt, in denen die Vorschriften und Empfehlungen nicht befolgt werden“, mahnte er.
Auch Teneriffas Cabildo-Präsident Pedro Martín zeigte sich beunruhigt. „Wir sind sehr besorgt, denn die Lage der Pandemie auf Teneriffa bessert sich nicht“, bedauerte er.
Sowohl Torres als auch Martín appellierten an die Verantwortung jedes Einzelnen, um vor Weihnachten die erhoffte Trendwende zu erzielen.

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