„Umarme einen Briten“


Carlos Alonso (4.v.l.): „eine Kampagne der Freundschaft“. Foto: Cabildo Tenerife

Cabildo startet spezielle Werbekampagne

Teneriffa – Die Inselregierung Teneriffas hat beschlossen, den negativen Folgen des Brexit für den Tourismus zuvorzukommen und hat eine Werbekampagne unter dem Motto „Umarme einen Briten“ ins Leben gerufen.

Nach der Entscheidung der Briten per Volksabstimmung, aus der Europäischen Union auszutreten, hatte sich im Tourismus-Sektor Teneriffas Nervosität breitgemacht. Man befürchtete den Wertverlust des britischen Pfundes und eine Verminderung der Urlauberzahlen. Schließlich handelt es sich um Teneriffas Hauptquellmarkt. Im vergangenen Jahr besuchten 1,7 Millionen Briten die Insel und sorgten für Einnahmen von 1,4 Milliarden Euro.

Bei der eilig ins Leben gerufenen Kampagne geht es der Inselregierung darum, den Briten zu vermitteln, dass sie weiterhin mit der gleichen Wärme und Gastfreundschaft auf Teneriffa willkommen geheißen werden. In diesem Sinne erklärte Cabildo-Präsident Carlos Alonso: „Es handelt sich um eine Kampagne der Freundschaft und des Vertrauens, so wie es Freunde machen, wenn etwas passiert, damit sie wissen, dass wir auf jeden Fall für sie da sein werden.“

bigwarmhugtenerifeDie Tinerfeños wurden aufgerufen, den Briten besondere Freundlichkeit entgegenzubringen, sich mit einem Briten zu fotografieren und das Bild unter dem Hashtag #bigwarmhug in die sozialen Netzwerke zu stellen. Zudem wird eine entsprechende Werbekampagne in den britischen Fachzeitschriften TTG und Travel Weekly geschaltet.

Die Kampagne der Inselregierung richtet sich jedoch nicht nur an die britischen Urlauber, sondern auch an die Reiseveranstalter. Alberto Bernabé, Leiter des Tourismusamtes, traf sich in London und Manchester mit Vertretern des Sektors. Jetzt erklärte er, die Reiseveranstalter seien angesichts der ungewissen Zukunft ein wenig nervös. Der Leiter des Tourismusamtes dagegen zeigte sich unbesorgt angesichts der hohen Treuerate der britischen Urlauber – 79% wiederholen – und der hohen Zufriedenheit – 8,86 von 10 Punkten.

„Beschämend“ und „lächerlich“

Die Opposition hat diese Kampagne heftig kritisiert.

Insbesondere Fernando Sabaté, Fraktionsführer der linkspopulistischen Podemos, nannte die Aktion beschämend, da die Insel wesentlich wichtigere Probleme habe, für die keine Mittel vorhanden seien.

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