„Umbau“ im Tourismus-Ressort


Präsident Rivero delegiert weitere Aufgaben

Nachdem Paulino Rivero, Präsident der kanarischen Regierung, erst Ende Oktober das Ressort für Tourismus in sein eigenes Ressort für Präsidentschaft eingegliedert und Ricardo Fernández de la Puente als Vizeleiter berufen hatte, überraschte Rivero nun mit einer erneuten Umstrukturierung.

So veröffentlichte das kanarische Gesetzblatt BOC am 23. November den Regierungsbeschluss, Javier González Ortiz, Vizeleiter des Ressorts für Präsidentschaft, einen umfangreichen Teil der Kompetenzen im Tourismus zu übertragen.

Das kanarische Tourismus-Ressort strukturiert sich nach dem erneuten „Umbau“ nun folgendermaßen:

An der Spitze steht weiterhin Rivero als Leiter des Ressorts für Präsidentschaft und somit Leiter des untergegliederten Ressorts für Tourismus.

Javier González Ortiz, Vizeleiter für Präsidentschaft, ist zuständig für die Beteiligung des Privatsektors bei der Ausarbeitung der touristischen Politik der Kanaren, die Planung des touristischen Marketings im In- und Ausland (nach Absprache mit den Inselregierungen), die Autorisierung und Freigabe der Mittel und die Absegnung von im Haushaltsetat für Tourismus vorgesehenen Einzelposten.

Ricardo Fernández de la Puente, Vizeleiter für Tourismus, behält die Aufgaben der Untersuchung touristischer Unterkünfte hinsichtlich ihres Zustandes (Verfall, Überalterung), der Durchführung von Bußverfahren und des Abschlusses von Abkommen mit öffentlichen und privaten Institutionen.

Die Oppositions-Parteien Partido Popular (PP) und Partido Socialista (PSC) kritisierten die Umstrukturierung. Ein derart wichtiger Wirtschaftssektor, der einzige mit der Fähigkeit, die kanarische Wirtschaft aus der Krise zu holen, benötige einen sichtbaren „Kopf“ und starken Verantwortlichen, der die Strategien definiere, und nicht eine verwischte Aufteilung zwischen mehreren, die nur für Verwirrung bei den Unternehmern führe.

Rivero antwortete, weder Ortiz noch De la Puente hätten das Sagen im Tourismus, sondern einzig und allein er. Schließlich hätte seine Person die wichtigsten touristischen Initiativen der letzten Zeit ins Leben gerufen, u.a. die Senkung der Flughafengebühren und das Abkommen mit dem Staat über Investitionen in touristische Infrastrukturen.

Im privaten Sektor waren die Meinungen geteilt. Die Vereinigung der Reiseagenturen der Provinz Santa Cruz de Tenerife APAV bezeichnete insbesondere die Untergliederung des Ressorts als großen Fehler, da der Tourismus vollen Einsatz fordere. Die Hotelvereinigung Ashotel begrüßte, dass der Regionalpräsident ein derart wichtiges Ressort wie das des Tourismus übernommen habe, denn dadurch käme diesem eine größere Bedeutung als vorher zu. Außerdem sei es verständlich, dass Rivero einige der wichtigsten Aufgaben an seine rechte Hand Ortiz abgegeben hätte.

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