Nur Militär und Monarchie mit „gut“ bewertet
Am 6. Dezember feierte die spanische Verfassung ihren 32. Geburtstag. Dies nahm das Zentrum für Soziologische Studien CIS zum Anlass, einige Bürger nach ihrer Meinung über das zentrale Regelungswerk Spaniens zu fragen.
Madrid – Zunächst einmal gaben 57,5% der Befragten an, den Text der Verfassung von 1978 wenig oder gar nicht zu kennen. Während 24,7% die Verfassung so belassen wollen, stimmen immerhin 54,1% für eine Änderung.
Laut der Umfrage befürworteten die Bürger das Grundgerüst des in der Verfassung verankerten demokratischen Systems, kritisierten aber die Institutionen, die dieses garantieren sollen. Denn von den verfassungsmäßigen Einrichtungen wurden nur das Militär (5,71 Punkte) und die Monarchie (5,36 Punkte) als „gut“ bewertet, während die Katholische Kirche (3,68 Punkte), die Regierung (3,52 Punkte) und die politischen Parteien (2,88 Punkte) am Schlechtesten abschnitten.
Auf die Frage, wer einen Machtmissbrauch der Exekutive am Besten kontrollieren könne, antworteten die Teilnehmer, in erster Linie wären die Medien und das Verfassungsgericht dazu in der Lage. Sie selbst stellten sich an den Schluss der Liste.
Die Figur des Bürgerbeauftragten bzw. Ombudsmann des Volkes beurteilten 46% als wenig oder gar nicht nützlich.
Abgeordnetenhaus und Senat schnitten bei der Umfrage auch nicht gut ab. Gerade mal 2,6 % der Befragten stuften das Repräsentativorgan der Bürger als die mächtigste Institution im spanischen Staat ein. Statt dessen lenkten Banken, Regierung und Großunternehmen das Land.
Nach Meinung der Bürger würde das Parlament kleinen und unwichtigen Problemen viel zu viel Aufmerksamkeit widmen. Jedenfalls zeigten sich 66,7% wenig oder gar nicht zufrieden mit der Legislative.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]