Umfrageplus von 5,8 Punkten für die Kommunalwahlen


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Der Zapatero-Effekt kann einen Sieg der PP nicht verhindern

Die Sozialisten bereiten sich auf einen Verlust der Gemeinde- und Regionalwahlen am 22. Mai vor. Der Tsunami der Wirtschaftskrise und die Abnutzungserscheinungen der Regierung lassen die Führer der sozialistischen Partei PSOE ein Debakel befürchten.

Madrid – Die Umfrage, welche die Zeitung El País bei Demoscopia in Auftrag gegeben hat, besagt, dass die oppositionelle Partido Popular auf nationaler Ebene mit durchschnittlich 5,8 Punkten gewinnen wird. Auch der sogenannte  Zapatero-Effekt, der offizielle Verzicht des Präsidenten auf eine erneute Kandidatur, hat nicht allzu viel bewirkt. Lediglich um 3,2 Punkte hat sich der Vorsprung der PP im letzten Monat verringert.

Bereits vor vier Jahren hatte die PP die Gemeindewahlen gewonnen, jedoch nur mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,7%. Der hat aber nicht ausgereicht, um die „Farben“ der wichtigsten Städte zu verändern. Jetzt könnte es jedoch ganz anders aussehen und wichtige Bürgermeisterposten wie die von Sevilla oder Barcelona, könnten in die Hände der Konservativen fallen.

Die PSOE hatte darauf vertraut, dass ihre Wähler durch die Verzichtserklärung Zapateros aufgerüttelt würden, aber diese Geste hat offenbar nicht ausgereicht, um die negativen Prognosen umzukehren.

Was die Parlamentswahlen betrifft, die im März 2012 stattfinden, konnte der Vorsprung der PP auf 12,6 Punkte verkürzt werden. Vor einem Monat, als der Präsident das Geheimnis um seine Kandidatur noch nicht gelüftet hatte, lag der Vorsprung noch bei 15,6%.

Weil der Name eines Nachfolgers noch nicht feststeht, sind zwei von drei PSOE-Wählern der Meinung, dass sich bis zum Wahltermin im März 2012 die Situation noch verbessern könnte. Das hängt insbesondere davon ab, wie die Nachfolgefrage nach den Wahlen vom 22. Mai entschieden wird.

Ein weiterer Punkt der Umfrage von Metroscopia ist das „Rennen“ um die Nachfolge. Hier liegen Vizepräsident Rubalcaba und Verteidigungsministerin Carme Chacón, die Einzigen aus der Regierungsriege, die von den Bürgern positiv bewertet wurden, Kopf an Kopf. Allerdings traut man Rubalcaba eher zu, dass er den derzeitigen Trend umkehren kann. 56% der Befragten sind dieser Meinung, während 25% eher auf die Ministerin setzen. Bei den PSOE-Wählern tippen sogar 71% auf Rubalcaba und nur 19% auf Chacón.

Die PSOE benötigt Gesten um die Wähler zu mobilisieren und ihnen vor allem klarzumachen, dass die Wahlen vom 22. Mai nicht der Moment sind, um die Regierung abzustrafen. Bei den Regional- und Gemeindewahlen wird über völlig andere Dinge entschieden. Ein Verlust der traditionellen Hochburgen der Sozialisten würde der PP mit aller Wahrscheinlichkeit einen Sieg bei den Parlamentswahlen erleichtern.

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