Uni-Klinik von Gran Canaria will bis zu zwanzig Herztransplantationen im Jahr durchführen

Pressekonferenz im Universitätskrankenhaus Dr. Negrín Foto: GobCan

Der erste erfolgreich operierte Patient ruft zur Organspende auf

Gran Canaria – Bis vor wenigen Monaten mussten kanarische Patienten, die eine Herztransplantation benötigten, auf das spanische Festland verlegt werden, damit der Eingriff vorgenommen werden konnte. Inzwischen verfügt das Universitäts- krankenhaus Doctor Negrín auf Gran Canaria jedoch, nicht zuletzt dank des entschiedenen Einsatzes des kanarischen Gesundheitsdienstes (SCS), über die notwendige Ausstattung und Mittel, um diese riskanten Operationen durchzuführen. Nach jüngsten Angaben geht die Klinikleitung davon aus, etwa 20 Herztransplantationen pro Jahr auf der Insel vornehmen zu können. Bislang haben sich jährlich 15 kanarische Patienten auf dem spanischen Festland einer solchen OP unterziehen müssen.
Wie der Abteilungsleiter für Transplantationen, Vicente Peña, bei der Präsentation des chirurgischen Programms erklärte, wurden seit Dezember letzten Jahres bereits drei Herz-Patienten erfolgreich auf der Insel operiert.
Pedro Luis Bordón, der erste Patient, der sich auf kanarischem Boden einer solchen Operation unterziehen konnte, ist noch heute tief bewegt von der Erfahrung. „In meinem und im Namen meiner Familie möchte ich dem kanarischen Gesundheitsdienst und allen, die auf direktem oder indirektem Weg daran mitgewirkt haben, dass diese erste Transplantation hier möglich wurde, von ganzem Herzen danken“, sagte der 63-Jährige sichtlich bewegt. Bordón litt seit vielen Jahren an Herzmuskelschwäche und verbrachte deswegen immer wieder Monate im Krankenhaus. Schließlich gab es nur noch den Ausweg einer Herztransplantation. Seitdem hat sich seine Lebensqualität erheblich verbessert. „Mir wurde ein Zementsack von den Schultern genommen. Vorher war ich schon nach vier Schritten außer Atem. Wenn ich eine Treppe hochsteigen musste, ging das nur mit mehreren Pausen. Einmal wurde ich sogar ohnmächtig“, gesteht er. „All diese Symptome sind nun völlig ver- schwunden, und ich trainiere mein neues Organ täglich.“
Bordón wollte es sich in diesem Zusammenhang auf keinen Fall nehmen lassen, die Bevölkerung auf die Wichtigkeit der Organspende hinzuweisen. „Es ist unglaublich wichtig, dass jeder von uns bereit ist, Organspender zu werden. Ohne diese Bereitschaft gäbe es mich heute beispielsweise nicht mehr.“
Peña erklärte diesbezüglich, auf den Kanaren sei es in den letzten Jahren gelungen, die Anzahl an Organspendern zu steigern. Im vergangenen Jahr wurden auf den Inseln 120 Organ- spenden registriert, 9% mehr als 2018.

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