Die Stadt Telde hat eine Aktion gestartet, um der Schlangenplage Herr zu werden
„Auf den Kanaren gibt es keine Schlangen“ – das war einmal… Vor neun Jahren schlugen die Anwohner der Ortsteile La Solana und San Roque in Telde erstmals Alarm, weil sie in der Nähe ihrer Häuser Schlangen – Kalifornische Königsnattern – entdeckt hatten.
Obwohl es sich um eine harmlose und ungiftige Art handelt, waren die Menschen trotzdem beunruhigt. Schließlich stellt die Einführung neuer Tierarten grundsätzlich eine Gefahr für endemische Spezies dar. In der Zwischenzeit haben sich die Schlangen fröhlich vermehrt und sind zu einer Plage avanciert. Im Winter bleiben sie unbemerkt, doch sobald die frühlingshaften Temperaturen sie aus ihren Schlupflöchern locken, wird deutlich, wie viele es geworden sind.
Nun hat das Cabildo in Zusammenarbeit mit der Stadt Telde das sogenannte „Unternehmen Schlange“ gestartet, um möglichst viele wenn nicht gar alle Schlangen einzufangen. Aus den USA wurden zylinderförmige Fallen aus Maschendraht geliefert, die durch trichterförmige Öffnungen als Schlangenfallen dienen.
Der Landwirtschaftsbeauftragte der Stadt Telde besuchte die betroffenen Ortsteile und beruhigte die Bewohner: „Die Schlangen sind nicht gefährlich und nicht giftig“. Dennoch bat er um sofortige Benachrichtigung der Umweltpolizei Seprona, wenn ein Exemplar gesichtet wird. Denn es wurde bekannt, dass pfiffige Jugendliche die Schlangen einfangen und auf dem Schwarzmarkt an Reptilienliebhaber verkaufen. Angeblich ist jedes Exemplar zwischen 200 und 300 Euro wert.
Umweltschützer haben in diesem Zusammenhang erneut ihre Besorgnis angesichts der Gefahr der Einführung exotischer Tiere auf die Inseln geäußert. Sie fürchten eine Bedrohung für die einheimische Tierwelt und rufen Halter exotischer Tiere zu mehr Verantwortungsbewusstsein auf. Wer ein exotisches Tier entkommen lässt oder absichtlich freilässt gefährdet die Natur und seine Umwelt.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]