Unternehmerverband prangert Behörden wegen Untätigkeit im Vorfeld der Hochsaison an

In der Sommerferienzeit blieben auch in den Hotels, die geöffnet hatten, viele Zimmer leer. Die Branche hatte derweil die Hoffnungen auf die Wintersaison gesetzt. Doch diese schwinden zusehends. Foto: EFE

In der Sommerferienzeit blieben auch in den Hotels, die geöffnet hatten, viele Zimmer leer. Die Branche hatte derweil die Hoffnungen auf die Wintersaison gesetzt. Doch diese schwinden zusehends. Foto: EFE

Der CEST kritisiert, dass im Juli und August zu wenig unternommen wurde und es im September zu spät sein könnte, um die Saison zu retten, was eine wirtschaftliche Katastrophe bedeuten würde

Teneriffa – Der Unternehmerverband des Südens von Teneriffa, CEST, hat in einer Stellungnahme vom 24. August die Untätigkeit der Behörden angeprangert, was die Maßnahmen zur Rettung der Wintersaison angeht. Unternehmer der Hotelbranche, des Handels sowie des Gastronomie- und Freizeitgewerbes seien äußerst besorgt, dass die Inseln nicht für die Hochsaison im Winter gerüstet sind bzw. für diese keine vorbereitenden Maßnahmen getroffen wurden, um Urlauber zu Buchungen zu animieren.
„Was im Juli und August hätte gemacht werden müssen, ist in den September aufgeschoben worden; der Sommer wurde vertrödelt, indem wenig oder gar nichts von den umfangreichen Maßnahmen in Angriff genommen wurde, die zur Rettung der Saison notwendig sind“, kritisierte Roberto Ucelay, Vorsitzender des CEST. Nach Ansicht des Verbandes wird von Behördenseite nicht genügend unternommen, um die touristische Wintersaison, auf die alle Hoffnungen der Branche für das laufende Jahr gesetzt waren, zu retten. Eine Maßnahme, die Ucelay in diesem Zusammenhang für unerlässlich hält, ist die Durchführung von PCR-Tests an Häfen und Flughäfen der Inseln.
Unternehmer und Freiberufler geben zu bedenken, dass den Inseln „der wirtschaftliche Kollaps“ droht, wenn nicht umgehend Maßnahmen ergriffen werden, um massive Stornierungen von Urlaubsreisen wegen der britischen Quarantänemaßnahmen oder der Verunsicherung von Urlaubern aus anderen Ländern wegen der Gesundheitslage zu verhindern. In diesem Zusammenhang fordert der CEST Maßnahmen, um das Vertrauen in die Sicherheit des Urlausziels zu stärken und zu erreichen, dass die Kanarischen Inseln als ein von Spanien differenziertes Reiseziel erkannt werden. „Die Zeit läuft uns davon“, mahnt Ucelay in seinem Schreiben, „entweder wir verwandeln gute Absichten in Tatsachen, oder wir verlieren die Wintersaison, und wenn wir erst dann reagieren, wird es zu spät sein, um die Kanaren vor einer Wirtschaftskrise zu bewahren, die massiv Arbeitsplätze zerstören wird.“
Roberto Ucelay, der sich bereits wiederholt für PCR-Tests an den Flughäfen für ankommende wie abreisende Touristen ausgesprochen hat, erneuerte diese Forderung. Wenn die spanische Regierung und die EU diese Tests nicht einführe, müsse eben die kanarische Regierung tätig werden und die Kosten übernehmen, erklärte er.
Der CEST richtet sich mit dem Aufruf an alle im Parlament vertretenen Parteien und Behörden, alles daran zu setzen, die Saison zu sichern. „Wir haben das Gefühl, dass bis September gewartet wird, um tätig zu werden, aber dann wird es zu spät sein, um die Saison zu retten und in der Folge die Kanaren vor einer Krise zu bewahren, mit der wir uns einer Arbeitslosenquote von 50% nähern könnten, eine Katastrophe, von der die Inseln sich erst nach Jahrzehnten wieder erholen würden“, mahnte Ucelay.

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