Am Morgen des 10. Oktober kam es zur Eruption fünf Kilometer vor der Südküste von El Hierro. In einer Tiefe von etwa einem Kilometer fand das Magma schließlich den geringsten Widerstand und brach durch. Zwar besteht immer noch die Möglichkeit eines weiteren Ausbruches an Land, doch die Herreños bleiben ruhig und hoffen auf eine baldige Rückkehr zum Alltag.
Bis zuletzt waren die Meldungen widersprüchlich, doch dann bestätigten die Vulkanologen am Abend des 10. Oktober den unterseeischen Vulkanausbruch.
Zwei Tage zuvor, am 8. Oktober, war auf El Hierro das bisher stärkste Erdbeben – 4,3 auf der Richterskala – gemessen worden. Die „vulkanologische Krise“ spitzte sich weiter zu, bis die Seismographen des Nationalen Geographischen Instituts (IGN) am Abend des 9. Oktober plötzlich anfingen, ein für eine bevorstehende Eruption charakteristisches „Zittern“ abzubilden. Das Magma befand sich auf dem Weg nach oben und stieß gegen vier Uhr in der Früh durch den Meeresboden des Mar de las Calmas, circa fünf Kilometer von La Restinga entfernt und in rund 1.000 Meter Tiefe.
Von aufsteigenden Gasen getötete Fische wurden an der Küste angeschwemmt. Das Magma soll aufgrund des Meeresdrucks nicht aufsteigen können. Juan Carlos Carracedo, Vulkanologe des Obersten Spanischen Forschungsrates (CSIC), versicherte, der unterseeische Ausbruch werde keinen Tsunami auslösen.
In Folge der Eruption sank der Druck in der Magmakammer, Häufigkeit und Stärke der Beben nahmen deutlich ab und die Wölbung der Insel zeigte sich rückläufig.
Die kanarische Regierung hielt vorsichtshalber die Warnstufe „gelb“ aufrecht, schließlich ist laut Exptertenmeinung ein weiterer Ausbruch an Land nicht auszuschließen.
Inselpräsident Alpidio Armas kündigte an, bei gleichbleibender Entwicklung könne bald der für die Bevölkerung so wichtige Tunnel von Los Roquillos wieder freigegeben werden. Und auch der Unterwasserfotografiewettbewerb FotoSub solle wie geplant ausgetragen werden.
Zwar hat die Handelsmarine im Radius von vier Seemeilen um das Epizentrum eine Sperrzone eingerichtet, doch ansonsten gehen Fischer und Taucher ihrer üblichen Tätigkeit nach.
Die Herreños regten sich kaum über den Ausbruch auf. Nach über zwei Wochen in Alarmbereitschaft herrschte vor Allem Erleichterung und die Hoffnung auf ein baldiges Ende der vulkanologischen Krise. Allerdings sind auch viele verstimmt über die bisherigen wirtschaftlichen Auswirkungen und die Stornierungen der Urlauber.
Die Wissenschaftler werden auch weiterhin Tag und Nacht an den Instrumenten sitzen, um die geringsten Veränderungen zu bemerken.
Am 19. Juli begann die sogenannte vulkanologische Krise auf El Hierro. Seitdem wurden fast 10.000 Beben vom Nationalen Geographischen Institut gemessen, die meisten davon für die Bevölkerung nicht spürbar. Die Epizentren der Beben konzentrierten sich erst nördlich, dann südlich des nordwestlichen Bergrückens von El Hierro in einer Tiefe zwischen 10 und 15 Kilometern. Die Erdstöße verursachten einige Steinschläge, doch glücklicherweise wurde niemand verletzt.
[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]