Urteile im Gescartera-Finanzskandal


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Der Nationale Gerichtshof verhängte Haftstrafen bis zu elf Jahren

592 Seiten umfasst das Urteil im bislang größten Finanzskandal der spanischen Börsengeschichte, dem sogenannten Caso Gescartera, bei dem Hunderte von Anlegern um ihre Ersparnisse gebracht wurden.

Madrid – Ende März, über sechs Jahre nach Auffliegen des Betrugs, wurden der Drahtzieher und seine Komplizen nun zu Freiheitsstrafen zwischen drei und elf Jahren verurteilt. Die Höchststrafe von elf Jahren wurde gegen Antonio Camacho verhängt, den Eigentümer der inzwischen aufgelösten Fondsgesellschaft Gescartera, die ihre Anleger um fast 90 Millionen Euro gebracht hat. Ein Großteil des Geldes ist bis heute nicht aufgetaucht. Von den insgesamt 14 Angeklagten wurden sechs freigesprochen. Alle Verurteilten, deren Freiheitsstrafen über sechs Jahre betrugen, wurden umgehend ins Gefängnis eingewiesen, weil Fluchtgefahr besteht.

Der Nationale Gerichtshof befindet in dem Urteil auch die Geldinstitute La Caixa und Caja Madrid für verantwortlich, da sie allzu großzügig über das undurchsichtige Geschäftsgebaren Camachos hinweggesehen hätten. Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass die um ihre Ersparnisse geprellten Anleger doch noch auf ihr Geld hoffen dürfen, denn beide Banken wollen das Urteil anfechten.

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