Verbot der Verbrennungsmotoren ab 2040: Gibt es genug Strom für so viele Autos?


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Lithium, Kobalt und Nickel für die Akkus der Elektrofahrzeuge

Madrid – Ab 2040 soll in Spanien die Herstellung und der Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren verboten werden. Dazu gehören sowohl Benzin- und Dieselmotoren als auch Hybridantriebe. Demzufolge dürften ab diesem Datum nur noch Fahrzeuge zugelassen werden, die mit Strom fahren oder die Energie aus sauberen Quellen, wie beispielsweise Wasserstoff, beziehen.

Zurzeit ist der Anteil der Elektro-Autos am weltweiten Fahrzeugaufkommen noch sehr gering. Obwohl im Jahr 2017 die Zwei-Millionen-Grenze übersprungen wurde, machen elektrisch betriebene Fahrzeuge nur 0,2% des gesamten Fahrzeugbestandes der Welt von 1,2 Milliarden aus. Die bereits vorhandenen E-Autos, -Busse und -Arbeitsfahrzeuge konzentrieren sich zu 95% in zehn Ländern: China, USA, Deutschland, Japan, Kanada, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, Frankreich, und Schweden.

In Spanien geht die Ausbreitung des Elektro-Autos langsamer vonstatten als in den meisten anderen Ländern Europas. Staatliche Anreize für den Kauf wurden bisher nur äußerst spärlich und unregelmäßig gesetzt und haben die Nachfrage nicht ankurbeln können. Im laufenden Jahr 2018 sind bisher 9.980 Elektrofahrzeuge verkauft worden, das macht 0,9% aller Zulassungen aus. Insgesamt gibt es 14.842 davon in Spanien, nur 3,2 auf 10.000 Einwohner. Praktisch alle befinden sich in den Großstädten, weil man auf diese Weise die zunehmenden Beschränkungen des Individualverkehrs umgehen kann.

Es gibt mehrere Gründe, warum der Verkauf der E-Autos schleppend verläuft. Der Preis ist hoch und kann deshalb ohne Subventionen nicht mit den herkömmlichen Autos konkurrieren. Zudem ist die Reichweite mit durchschnittlich 250 Kilometern geringer. Doch die Hersteller arbeiten bereits erfolgreich an kürzeren Ladezeiten, und es gibt auch schon Fahrzeuge, die mit einer Batterieladung 600 Kilometer weit kommen. Schlussendlich fehlt es auch noch immer an einem flächendeckenden Netz von Lade-Tankstellen.

Endesa ist zuversichtlich

Was die ausreichende Verfügbarkeit von elektrischer Energie für die E-Autos angeht, so ist das Energieversorgungsunternehmen Endesa zuversichtlich. Das Stromnetz sei in der Lage, alle 28 Millionen Fahrzeuge, die auf Spaniens Straßen unterwegs sind, mit Strom zu versorgen, sofern man effizient vorgehe und die Zeiten geringer Nachfrage, vor allem die Nachtstunden, für die Aufladung nutze und nur bei Bedarf punktuell auf die Schnellladung tagsüber zurückgreife.

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