Allem Anschein nach hat die konservative Opposition ihre niederschmetternde Wahlniederlage nach den Madrider Terroranschlägen vom 11. März 2004 immer noch nicht verwunden. Nur so ist jedenfalls die Vehemenz zu erklären, mit der die Volkspartei (PP) immer wieder versucht, die Täterschaft mit der baskischen Terrororganisation ETA in Verbindung zu bringen, auch wenn alle polizeilichen und gerichtlichen Ermittlungen die These zweifellos widerlegten.
Madrid – Jüngstes Opfer der Schmutz- und Verleumdungskampagne ist der spanische Ermittlungsrichter Baltasar Garzón. Als er die Aussage von drei Zeugen – Sachverständige der Polizei, die in dem Fall ermittelten – und mit denen die PP einen äußerst fadenscheinigen Schnittpunkt zwischen den islamistischen Tätern und den baskischen Terroristen beweisen wollte, als Lügen entlarvte, starteten die Konservativen mit Hilfe von ihnen zugeneigten Medien eine Verleumdungskampagne, die ihresgleichen sucht. Unter anderem wurde Garzón beschuldigt, die Zeugen bei dem Verhör bewusst demütigend behandelt zu haben. Nach Tagen der Polemik und um die Ermittlungen nicht weiter zu gefährden, hat sich Garzón von selbst als befangen erklärt und den Fall abgegeben. Große Teile der spanischen Bevölkerung sind schockiert darüber, dass die Opposition selbst vor der Politisierung der Justiz nicht zurückschreckt, um ihre Interessen zu verfolgen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]