Verluste durch All-inclusive


60% der Hotelbetten im Süden Fuerteventuras werden in dieser Modalität verkauft

Wenn den Urlaubern, die noch dazu in der Vielzahl all-inclusive-Gäste sind, das Geld nicht mehr so locker in der Tasche sitzt wie früher, dann kann man nicht viel machen. Ganz untätig bleiben sollte man aber auch nicht, scheint sich der Stadtrat von Pájara gedacht zu haben und arbeitet an einem Plan zur Ankurbelung des lokalen Geschäftssektors.

Durch gezielte Maßnahmen wie das Label „Touristische Qualität“ soll der Umsatz gesteigert und dem negativen Effekt des All-inclusive-Angebots entgegengewirkt werden.

Knapp 40% der Hotels in der Gemeinde Pájara, die das Urlaubsgebiet entlang des Strandes von Jandía von Costa Calma bis Morro Jable ein-schließt, sind All-inclusive-Anlagen. Aufgrund ihrer Bettenzahl machen sie fast 60% des gesamten Hotelbettenangebots der Gemeinde aus. Nach Schätzungen des Wirtschafts­amtes der Gemeinde gehen den lokalen Geschäftsleuten dadurch jährliche Einnahmen in Höhe von 11 Millionen Euro verloren.

„Wenn die Gäste, die heute all-inclusive buchen, nur Halbpension buchen würden, könnten wir mit zusätzlichen täglichen Ausgaben am Zielort von rund 30.000 Euro rechnen, was sich am Jahresende auf über 11 Millionen Euro belaufen würde“, heißt es im städtischen Handelsreport.

Besonders vom All-inclusive-Angebot betroffen ist das Gebiet von Solana Matorral, wo 50% der Hotels (68% der gesamten Bettenzahl) all-inclusive sind. Dabei bietet die gleichnamige Einkaufsmeile unzählige Bars, Cafés, Restaurants, Discos, Boutiquen, Bazars, Supermärkte, etc.

Den negativen Auswirkungen des All-inclusive werden viele Geschäftsschließungen zugeschrieben. In Morro Jable sollen aufgrund ausbleibender Kundschaft 42 Geschäfte (20%) geschlossen worden sein. Besonders betroffen ist das Gastronomiegewerbe. In Solana Matorral haben weitere 15 Geschäfte ihre Türen geschlossen.

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