Verwirrung um Corona-Tests

Seit dem 9. Dezember werden bei der Einreise auf die Kanarischen Inseln auch Antigen-Tests als Nachweis für ein negatives Corona-Testergebnis akzeptiert. Aufgrund der von der spanischen Regierung eingeführten PCR-Testpflicht, verlangen jedoch manche Airlines weiter ein PCR-Testergebnis. Foto: EFE

Seit dem 9. Dezember werden bei der Einreise auf die Kanarischen Inseln auch Antigen-Tests als Nachweis für ein negatives Corona-Testergebnis akzeptiert. Aufgrund der von der spanischen Regierung eingeführten PCR-Testpflicht, verlangen jedoch manche Airlines weiter ein PCR-Testergebnis. Foto: EFE

Die Airlines haben die kanarische und die spanische Regierung aufgefordert, für Klarheit zu sorgen

Kanarische Inseln – Wochenlang wiederholte die kanarische Regierung ihre Forderung an die Zentralregierung in Madrid, für die Einreise auf die Kanarischen Inseln neben PCR-Tests auch Corona-Antigentests zuzulassen, ohne eine Antwort zu erhalten. Angesichts dieser Passivität entschloss sich die Regionalregierung schließlich, per Gesetzesdekret, das am 9. Dezember im regionalen Amtsblatt BOC veröffentlicht wurde, Antigentests zuzulassen. Hauptgrund dafür ist die Tatsache, dass diese Tests schneller und vor allem günstiger sind, als die von der spanischen Regierung verlangten PCR-Tests. Die Tourismusbranche fürchtete eine abschreckende Wirkung der PCR-Testpflicht auf Urlauber, weil diese bei K0sten von bis zu 150 Euro pro Test die Urlaubskasse zusätzlich belastet. Im Falle einer vierköpfigen Familie würde dies Zusatzkosten in Höhe von 600 Euro bedeuten.
Nach der Zulassung der Antigentests durch die Regionalregierung war die Freude in Tourismuskreisen allerdings von kurzer Dauer. Zunächst versetzte die von Großbritannien beschlossene Wiedereinführung der Quarantänepflicht für Reiserückkehrer von den Kanaren der Hoffnung in der Branche einen harten Dämpfer. Wenige Tage später folgte die Ankündigung des harten Lockdowns in Deutschland.
Tom Smulders, Vizepräsident des Unternehmerverbands der Tourismusbranche von Las Palmas und Präsident des Verbands touristischer Beherbergungsbetriebe (AEAT), hatte noch einen Tag zuvor zugegeben, man „zittere“ angesichts möglicher Entscheidungen in anderen Ländern. Noch bevor sich seine Befürchtungen bestätigten, war die Auslastung der Hotels auf den Kanaren auf einem historisch niedrigen Wert von 7,5% angelangt. Die erhoffte touristische Erholung in der Wintersaison scheint nur noch schwer möglich.
Der Präsident des Hotelverbands der Provinz Santa Cruz de Tenerife (Ashotel), Jorge Marichal, bezeichnete die neuerliche Quarantänepflicht in Großbritannien als harten Rückschlag und richtete sich mit der dringenden Forderung nach einem staatlichen Rettungspaket für die kanarische Hotellerie an die Regierung. Viele Unternehmen werden sich von den Verlusten durch die Achterbahnfahrt der letzten Monate nicht mehr erholen, befürchtet er.
Für eine zusätzliche Verunsicherung sorgt zu allem Übel nun auch noch die Verwirrung um die Corona-Tests, die für die Einreise auf die Kanarischen Inseln zugelassen sind. Unkenntnis beim Bodenpersonal einiger Airlines führte bereits dazu, dass Passagiere, die beim Einchecken für ihren Flug auf die Kanarischen Inseln einen negativen Antigentest vorlegten, abgewiesen wurden.
Der Verband der spanischen Fluggesellschaften, ALA, hat die kanarische Regierung und die spanische Zentralregierung in Madrid aufgefordert, für Klarheit zu sorgen, um das Vertrauen der Reisenden zu stärken und die Verwirrung bei Passagieren und Fluggesellschaften zu beenden. ALA-Präsident Gándara forderte „eine harmonische und koordinierte Lösung, die den Fluggästen Sicherheit gibt“.

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