Für die zwei zur Prostitution gezwungenen 16-jährigen Mädchen lag eine Suchmeldung von Interpol vor
Die Kriminalpolizei hat in Puerto de la Cruz und Los Realejos mehrere Deutsche festgenommen, die zwei ebenfalls deutsche Minderjährige ins Sexgewerbe gezwungen hatten.
Die Verhafteten, die außerdem des Drogenhandels angeklagt werden und zum Teil mehrfach vorbestraft waren, hatten die 16-jährigen Mädchen ausschließlich ausländischen Freiern als Prostituierte angeboten. Zwei Stammkunden konnte die Polizei ebenfalls stellen.
Die beiden Männer, Uwe D. (43) und Mike R.T. (47), und die Frau L.H. (31), angeblich selbst in der Prostitution tätig und die die Wohnungen zur Verfügung stellte, in denen die Minderjährigen ihre Freier empfingen, lernten zunächst einen der beiden deutschen Teenager kennen. Das Mädchen war von zu Hause ausgerissen und wurde bereits von Interpol gesucht. Fast zeitgleich machten die Verbrecher die Bekanntschaft eines weiteren deutschen Mädchens, das von seinen Eltern zu einer Gastfamilie auf die Insel geschickt worden und ebenfalls ausgerissen war. Die Zuhälter erhielten von den Freiern für eine ganze Nacht mit den Mädchen bis zu 2.500 Euro. Ein paar Gramm Koks waren da als „Geschenk des Hauses“ selbstverständlich inbegriffen. Es wurden nur ausländische Freier bedient, um nicht Gefahr zu laufen, verdeckt ermittelnden Polizeibeamten in die Arme zu laufen.
Den Kunden wurden auf Anfrage auch Drogen verkauft. Ebenso versorgten die Zuhälter die Mädchen mit Rauschgift. Auf diese Weise florierte das Geschäft eine ganze Weile. Nachdem jedoch eine der Minderjährigen wegen eines Diebstahls kurzzeitig von der Polizei festgenommen worden war, wurden die Ermittlungen aufgenommen. Zunächst konnten U.D., dessen Vorstrafenregister bereits 13 Einträge zählte, und M.R.T., der ebenfalls wegen verschiedener Drogendelikte bekannt war, festgenommen werden. Bei einer Wohnungsdurchsuchung stellte die Polizei verschiedene Mengen an Rauschgift und zugehörige Utensilien sowie eine gefälschte Polizeidienstmarke sicher. M.R.T. wird von der Polizei als einer der größten Kokaindealer des Orotavatals beschrieben.
Wenige Tage später konnten im Zusammenhang mit diesem Fall außerdem zwei weitere Männer festgenommen werden, die sich als Stammkunden der beiden Minderjährigen herausstellten.
Die Verhafteten werden der Verführung Minderjähriger zur Prostitution und des Drogenhandels beschuldigt.
Die Mädchen kehrten unterdessen zu ihren jeweiligen Familien zurück.
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