Anrempeln und falsche Unterschriftensammlungen oder Polizeikontrollen gehören zum Trickrepertoire
Kanarische Inseln – Ein ganzer Klan von Taschendieben und Trickbetrügern sucht zurzeit die Inseln heim. Sie stehlen an Aussichtspunkten, in den Straßen der Touristenorte und vor Supermärkten, um vor allem die Brieftaschen ausländischer Urlauber zu erleichtern. Ihr Repertoire ist weitgefächert und beruht nicht auf Gewaltanwendung sondern darauf, die Opfer auszutricksen. Die Diebe gehen in kleinen Gruppen vor und tun so, als ob sie für einen guten Zweck Geld oder Unterschriften sammeln, sie geben sich als Taubstumme aus, simulieren als vermeintlich Gehbehinderte Stürze mit dem Rollstuhl, rempeln an, und sie schrecken auch nicht davor zurück, sich mit gefälschten Ausweisen als Zivilpolizisten auszugeben.
Touristen, die durch solche Manöver abgelenkt sind, werden dann von einer weiteren Person unbemerkt bestohlen. Die vermeintlichen Polizisten lassen sich gar ganz offen die Brieftasche ihrer Opfer aushändigen, um diese „auf Drogen zu kontrollieren“, und nehmen dann gleich selbst einen Teil des Bargeldes heraus.
Die echte Polizei hat große Schwierigkeiten, die Diebe zu belangen, weil diese, wenn sie in Verdacht geraten und kontrolliert werden, meist nur noch das erbeutete Bargeld mit sich führen, jedoch keine persönlichen Gegenstände der Bestohlenen. Ohne Beweise sind den Ordnungskräften dann die Hände gebunden.
Die Nationalpolizei hat festgestellt, dass sich zurzeit rund Hundert mutmaßliche Mitglieder eines rumänischen Diebesklans auf den Inseln befinden. Viele von ihnen sind nach La Palma gereist, wo die Vorbereitungen für die traditionelle Karnevalsveranstaltung „Los Indianos“ in vollem Gange sind.
Auf Teneriffa werden Aktivitäten der Diebesbande von allen Teilen der Insel gemeldet: Güímar, Los Gigantes, Los Silos, Garachico, Icod de los Vinos, Puerto de la Cruz bis La Laguna und Santa Cruz. Sie bewegen sich mit Leihwagen über die Insel und bleiben nie lange an derselben Stelle.
Es ist bekannt, dass dieser Klan quer durch Spanien zieht, im Winter von Barcelona über Alicante auf die Kanaren und im Sommer auf die Balearen, vor allem nach Ibiza. Sie wenden weder Gewalt noch Einschüchterung an, noch tragen sie Waffen. Auf diese Weise riskieren sie, wenn sie doch einmal auf frischer Tat erwischt werden, keine schweren Strafen.
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