Vox greift andalusische Politikerin wegen „uralter“ Äußerungen an


Santiago Abascal, Vorsitzender der spanischen Partei Vox. Foto: EFE

Olle Kamellen

Obwohl sie Partido Popular und Ciudadanos zur Regierung in Andalusien verholfen hat, geht Vox jetzt auf deren Mitglieder los. Santiago Abascal, Chef der rechtsradikalen Partei, hat die Absetzung von Rocío Ruiz von Ciudadanos gefordert, die das Ressort Sozialpolitik, Gleichheit und Versöhnung leitet. Die junge Politikerin gehörte bis zum letzten Jahr keiner Partei an und war von Ciudadanos als Kandidatin für Huelva angeworben worden. 2013, als sie bei einer Firma tätig war, die Kalender herstellt, und keinerlei politische Ambitionen hatte, schrieb sie auf ihrem Twitter-Account eine kritische Äußerung über den Karfreitagskult in ihrer Heimat. Sie bezeichnete die Prozessionen sinngemäß als Umzug der Eitelkeit und des ranzigen populistischen Kults. Damit möchte Vox sie nun zu Fall bringen, da sie einem Ressort vorsteht, das auch für Frauenrechte und die Bekämpfung von Machismus zuständig ist und auf der „Streichliste“ der Rechtspopulisten steht.

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