Wachsende Kinderarmut und mangelnde Bildungsgleichheit


Jedes dritte Kind ist betroffen

Laut einer Studie von Save the Children, der größten unabhängigen Kinderrechtsorganisation weltweit, stehen die Kanarischen Inseln im Vergleich der spanischen Regionen an erster Stelle in Sachen Kinderarmut und mangelnder Bildungsgleichheit.

Unter den 14 Faktoren, die bei der Studie „Die Zukunft erleuchten: In Erziehung investieren, um die Kinderarmut zu bekämpfen“ berücksichtigt wurden, fallen die Anzahl der Stunden, die Kinder verschiedener Altersstufen in der Schule verbringen, die Qualität der Lehrzentren und deren Ausstattung, der Internet-Zugang in den Schulklassen oder der vorzeitige Schulabbruch ins Gewicht.

Der größte Teil der spanischen Autonomien erzielten negative Ergebnisse, insbesondere was die Infrastruktur der Schulen betrifft. Nur das Baskenland erhält eine positive Bewertung, gefolgt von Madrid und Katalonien.

Weiterhin ergründet die Studie das Umfeld der Kinder und kommt zu dem Ergebnis, dass nur drei von zehn Familien pro Jahr mehr als einen Euro in kulturelle Aktivitäten investieren und 30 Prozent aller Haushalte im Besitz von weniger als 50 Büchern sind.

Save the Children übt harte Kritik an der Erziehungspolitik der Zentralregierung, die den Haushaltsposten zwischen den Jahren 2007 und 2013 um knappe 11 Prozent reduziert hat. Im Gegensatz hierzu ist der Kostenaufwand der Familien in Erziehung in dem gleichen Zeitraum um 30 Prozent gestiegen. Gleichzeitig ist jedoch das Einkommen der Familien in den letzen sechs Jahren um 10 Prozent gesunken.

„Keinem Kind hilft die Schule, wenn kein Arbeitsmaterial vorhanden ist oder wenn die Eltern keine Nahrungsmittel kaufen können“, so Save the Children.

Aufgrund dieser Ergebnisse startet das Kinderhilfswerk eine Unterschriftenaktion mit einem einzigen Leitmotiv: „Die Bildungsgleichheit ist der Schlüssel zur Ausmerzung von Kinderarmut“ – Kinderarmut, von der in Spanien jedes dritte Kind betroffen ist.

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