Wachstum in der Baubranche


Óscar Izquierdo (r.), Präsident des Dachverbandes der Bauunternehmen Fepeco, und Manuel Jorge, Generaldirektor für Berufsausbildung, trafen sich dieser Tage, um sich über mögliche Verbesserungen bei der Ausbildung von Nachwuchsfachkräften in der Baubranche auszutauschen. Foto: efe

Vertreter des Sektors sehen gute Jobchancen für junge Menschen, die sich für Ausbildungsberufe im Bereich Bauwesen entscheiden

Kanarische Inseln – Die Baubranche, der von der Wirtschaftskrise und der geplatzten Immobilienblase am stärksten betroffene Wirtschaftssektor, befindet sich wieder im Wachstum. Die im letzten Jahr erteilten Baugenehmigungen erreichten einen neuen Höchststand seit 2008. Dabei nehmen Neubauten an Gewicht zu und übertreffen bereits die Renovierungs- und Instandhaltungsprojekte, letzter Rettungsanker vieler Bauunternehmen vor einer Pleite.

So erteiltem die zuständigen Behörden im vergangenen Jahr 1.286 Baugenehmigungen, davon 1.108 für den Wohnungsbau. Zum Vergleich: Während des Baubooms wurden bis zu 10.644 Genehmigungen ausgestellt (2006), der letzte Höchststand belief sich auf 2.670 im Jahr 2008.

Insgesamt wurde der Bau von 3.049 neuen Wohnhäusern und Wohnungen begonnen, fast doppelt so viele wie zwei Jahre zuvor (1.580), und die höchste Zahl nach 2008.

Óscar Izquierdo, Präsident des Bauverbandes Fepeco, kommentierte die neuesten Zahlen des kanarischen Statistikinstituts Istac und erklärte, das Bauwesen verzeichne ein „stabiles und geordnetes“ Wachstum.

Parallel zum Wachstum in der Branche werden hier auch wieder mehr Arbeitsplätze geschaffen. Óscar Izquierdo erklärte, zwischen 2015 und 2019 sei die Zahl der Sozialversicherten des Sektors von 16.786 um 8.180 auf 24.966 angestiegen. Man gehe davon aus, dieser Trend werde die nächsten vier Jahre anhalten.

Der Vertreter der Bauunternehmer wies allerdings auch auf den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften im Bauwesen hin. Die Unternehmen seien modernisiert worden und benötigten vermehrt entsprechend ausgebildetes Personal, erklärte er. Óscar Izquierdo richtete seinerseits einen Aufruf an die Jugend, sich für eine entsprechende Ausbildung der FP (Formación Profesional, Berufsausbildung) zu entscheiden, denn es gäbe wieder Arbeit im Sektor. Insbesondere spezifische Berufsbilder seien gefordert. Außerdem ständen viele Beschäftigte vor dem Ruhestand.

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