Wanderin durch riskante Landung auf dem Teide gerettet


© EFE

Am 23. Juni verunglückte eine Wanderin auf dem Teide. Einem Hubschrauberpiloten der kanarischen Rettungseinheit GES ist es wohl zu verdanken, dass die 38-Jährige lebt und laufen kann.

Der Zeitung Diario de Avisos erzählte sie kurz nach dem Unglück ihre Geschichte:

Naty hatte wie viele Canarios den Traum, einmal den Teide bis zur Spitze zu besteigen. Dass sie eine Platte in der Halswirbelsäule trug, die ihr vor zwölf Jahren nach einem häuslichen Unfall eingesetzt worden war, sollte sie nicht vor der Erfüllung ihres Traumes abhalten, schließlich hatten ihr die Ärzte nur Kopfsprünge verboten, jedoch niemals mögliche Probleme bei Höhenunterschieden erwähnt.

Und so machte sich Naty zusammen mit Freunden und ihrem Bruder am 23. Juni an den Aufstieg des Teide. Noch fehlte ein beträchtliches Stück bis zur Berghütte von Altavista (3.270 m) als Naty bemerkte, wie sie mit jedem Schritt mehr und mehr das Gefühl verlor. Später wurde ihr mitgeteilt, dass der abnehmende Luftdruck für ein leichtes Ausdehnen der Platte sorgte und einen Nagel verschob, der auf einen wichtigen Nerv drückte. Ihr Bruder half ihr bis zur Berghütte, wo sich die 38-Jährige hinlegte. Bald konnte sie ihre Beine nicht mehr spüren. Während die Schmerzen im Nacken bis zur Unerträglichkeit anwuchsen, schwand ihr Bewusstsein. Helfer des Roten Kreuzes alarmierten den Notruf.

Aufgrund der sich schnell verschlechternden Verfassung der Verunglückten entschieden die Rettungskräfte, dass ein Abstieg zu gefährlich sei. Statt dessen wurde der Hubschrauber der kanarischen Rettungseinheit GES zu einem der höchsten Hubschraubereinsätze Spaniens beordert. Am Teide angekommen erkannte der erfahrene Pilot Román Mesa, dass eine Landung bei der Berghütte unmöglich war, und setzte im Rahmen eines äußerst komplizierten Manövers nur die Kufen leicht auf den Abhang auf, damit die Rettungskräfte aussteigen konnten. Naty wurde auf eine Trage verlagert und, als der Hubschrauber erneut die Kufen aufsetzte, in den Flugapparat gehoben.

Vom Flug bekam Naty kaum etwas mit. Am Nordflughafen wurde sie von einem Krankenwagen übernommen und zum Universitätskrankenhaus gebracht. Nur einen Tag später konnte sie vorerst nach Hause entlassen werden; in Kürze wird man ihr den verschobenen Nagel operativ entfernen.

Naty dankte allen Rettern und insbesondere dem Piloten, dessen Erfahrung und Geschicklichkeit sie wohl ihr Leben zu verdanken hat.

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