Warten auf den Regen


Ein Bild aus besseren Tagen - zurzeit gleicht Soria, der größte Stausee auf Gran Canaria, einer Pfütze. Foto: Moisés Pérez

Der Wasserstand der Staubecken auf Gran Canaria ist auf 12% gefallen. La Palma leidet seit drei Jahren unter Regenmangel.

Gran Canaria – Der Wasserstand in den fünfzehn großen Staubecken von Gran Canaria ist auf 12% ihrer Kapazität abgesunken. Die sieben Becken des Inselwasserrates (Consejo Insular de Aguas) enthalten mit 1,55 Millionen Kubikmetern nur noch 15% ihres Fassungsvermögens, die beiden größten Stauseen der Insel, Chira und Soria, sind bei 9% bzw. 0,25%.

Soria, der größere der beiden Seen, mit einem theoretischen Fassungsvermögen von 32 Millionen Kubikmetern, ist mit den verbliebenen 32.460 Kubikmetern Wasser praktisch leer. Seit dem historischen Höchststand von 12,85 Millionen Kubikmetern im Mai 2011 hat er sich kontinuierlich geleert.

Chira hält noch 524.098 Kubikmeter, das sind 9% seiner Kapazität von 5,64 Millionen Kubikmetern. Im Mai 2011 war er mit 4,94 Millionen Kubikmetern fast voll. Zurzeit stehen in allen Wasserspeichern der Insel zusammengenommen nur noch 5,82 Millionen Kubikmeter zur Verfügung.

La Palma leidet seit drei Jahren unter Trockenheit

Auch La Palma leidet sehr unter Trockenheit. Gemessen an ihren durchschnittlichen Niederschlagswerten hatte die Isla Bonita in den vergangenen drei Jahren weit mehr als die anderen Inseln unter Trockenheit zu leiden. Der Inhalt der Stauseen ist in dieser Zeit auf 20% des Fassungsvermögens abgesunken. Die über mehrere Jahre anhaltende Wasserknappheit wird mittlerweile in der Natur sichtbar.

„Wir hoffen alle, dass es bald regnet“, gesteht der für die Wasserwirtschaft zuständige Inselrat José Luis Perestelo. „Im Moment gibt es noch keine Probleme, doch unsere Berge brauchen dringend Regen.“

Wie immer sind die Bauern besonders betroffen, und sie üben Solidarität. Wie der Präsident der Landwirtschaftsplattform Palca, Amache del Corral, berichtet, halten sich die großen Landwirtschaftsunternehmen, die in der Caldera de Taburiente den Großteil der Wasserversorgung kontrollieren, bei der Bewässerung zurück, damit auch für die Kleinbauern genug übrig bleibt. Auch die Gemeinden arbeiten in der Not zusammen. So hilft beispielsweise Los Llanos de Aridane der Gemeinde Puntagorda, die es härter getroffen hat, mit Wasser aus.

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