Was lange währt…


© Moisés Pérez

Eröffnung des Humboldtblicks ist für den 12. Juni angekündigt

„Las cosas de palacio van despacio“ – Das spanische Sprichwort, das besagt, dass „Palastangelegenheiten langsam laufen“ und in etwa mit „Was lange währt, wird endlich gut“ übersetzt werden kann, bewahrheitet sich im Fall des Humboldtblicks in La Orotava.

Angesichts der sorgfältigen Sanierungsarbeiten, die seit einiger Zeit an der Bauruine vorgenommen werden, könnte aus dem berühmten Ausblick aber doch noch ein „Palast“ werden – zugegeben, trotz aller Anstrengungen doch ein ziemlich hässlicher. Aber immerhin scheint das Gebäude sich nun auf der Zielgeraden zur Fertigstellung und Eröffnung zu befinden.

Hoffnung auf eine baldige Eröffnung machte vor wenigen Tagen der Sprecher der in La Orotava regierenden Partei Coalición Canaria (CC), Juan Dóniz, nach einer Gemeinderatssitzung. Er wagte es, einen neuen Termin bekanntzugeben: Am 12. Juni 2009 soll der Humboldtblick wiedereröffnet werden. Warten wir’s ab…

Seit zehn Jahren kann der berühmteste Aussichtspunkt Teneriffas, der in jedem Reiseführer erwähnt wird, nicht mehr besucht werden. 1999 wurde der „Mirador de Humboldt“ geschlossen, um den bis dahin bescheidenen Ausblick neu zu gestalten. Mit einem Kostenaufwand von knapp 800.000 Euro wurde der Humboldtblick in den Augen vieler verunstaltet. Eine hohe Mauer wurde gebaut, die den Blick auf das Orotavatal von der Straße aus versperrt. Eine Maßnahme, um später eine Gebühr dafür zu erheben, die wunderschöne, von Alexander von Humboldt gepriesene Aussicht auf Orotava-tal, Puerto de la Cruz und Teide zu genießen?

Seit 2005 war der Bau fertig. Danach dauerte es zu­nächst geraume Zeit bis die Inselverwaltung, die die Neugestaltung übernommen hatte, den Mirador der Stadt La Orotava zuteilte. Anschließend begann ein wahres Theater um die Vergabe der Betreiberlizenz. Es standen nicht nur unzählige bürokratische Hürden im Weg, sondern es fehlte auch an Interessenten, denn mittlerweile waren schon wieder größere Renovierungsarbeiten fällig, weil das Gebäude zu lange leer gestanden und durch Vandalismus Schaden genommen hatte.

Im November 2006 teilte die Stadt mit, dass das Unternehmen „Teide Soft“ die Betreiberlizenz für vorläufig acht Jahre erhalten habe. Mit der Eröffnung dürfe im Laufe der ersten drei Monate 2008 gerechnet werden, wurde damals mitgeteilt. Doch weit gefehlt.

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