Wechselwillige Handykunden


Der „Kundenklau“ kostet spanische Mobilfunkbetreiber 1 Milliarde Euro pro Jahr

Der Mobilfunkmarkt in Spanien ist mehr als gesättigt. Statistisch gesehen gibt es hierzulande schon jetzt mehr Handys als Einwohner. Da die Mobilfunkbetreiber wenig Neukunden gewinnen können, versuchen sie vermehrt, die Kunden der Konkurrenten für sich zu gewinnen.

Madrid – Die drei spanischen Mobilfunkanbieter Vodafone, Movistar und Amena geben im Kampf um die Kunden Millionenbeträge aus. So haben in den letzten fünf Jahren bereits mehr als acht Millionen Handynutzer in Spanien ihren Netzbetreiber gewechselt. Dank  der spanischen Regulierungsbehörde für Telekommunikation (CMT) ist der Wechsel seit 2001 kostenlos und garantiert die Mitnahme der alten Handynummer.

Günstige Tarife, Gratis-Handys und Rabatte sollen die Kunden überzeugen, „ihrer“ Gesellschaft untreu zu werden und einen Vetrag bei der Konkurrenz zu unterschreiben. Das kostet die Betreiber im Schnitt 150 Euro pro Vertrag, was sich bei monatlich 300.000 wechselwilligen Kunden auf eine Milliarde Euro im Jahr summiert.

Um diese teure Entwicklung abzubremsen, lassen die Betreiber ihre Neukunden mittlerweile Veträge mit 18 Monaten Dauer unterschreiben. Will ein Kunde vor Ablauf der Frist den Anbieter wechseln, muss er eine Strafgebühr zahlen.

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