Weihnachtskirmes vorerst geschlossen

Ein 40 Meter hohes Riesenrad ist die Hauptattraktion der Kirmes, die in der ersten Woche etwa 5.000 Besucher empfangen konnte. Fotos: WB

Ein 40 Meter hohes Riesenrad ist die Hauptattraktion der Kirmes, die in der ersten Woche etwa 5.000 Besucher empfangen konnte. Fotos: WB

In Puerto de la Cruz wurde die „Feria de Navidad“, die dank eines umfangreichen Hygienekonzeptes möglich wurde, nach nur einer Woche wegen der hohen Corona-Infektionszahlen auf Teneriffa vorläufig eingestellt

Teneriffa – Puerto de la Cruz hat es erneut vorgemacht. Nachdem bereits im Sommer, als nirgendwo sonst Veranstaltungen stattfanden, Events wie Jazzkonzerte, das Straßenkunstfestival Mueca oder das Phe-Musikfestival ermöglicht und dank strenger Hygienevorschriften und Abstandsregeln auch erfolgreich durchgeführt wurden, nahm die Stadt erneut eine Vorreiterrolle ein. Am 7. Dezember wurde beim Hafen, wie jedes Jahr, die „Feria de Navidad“, die Weihnachtskirmes, eröffnet. Wie jedes Jahr? Nicht ganz. Strenge Vorschriften und ein umfangreiches Hygienekonzept nach dem Vorbild von Freizeitparks, die trotz Corona geöffnet haben, sind die Grundlage der diesjährigen Kirmes, die es Familien erlauben soll, mit einem Gefühl der Sicherheit Spaß zu haben.
Der Bereich der Kirmes am großen Parkplatz am Hafen wurde komplett umzäunt. Der Einlass erfolgte nur mit vorab über die Website www.feriana
vidadpuertodelacruz.es bestellten Eintrittskarten. Hinzu kommen weitere Maßnahmen zur Minimierung des Gesundheitsrisikos: Temperaturmessung bei allen Besuchern, Handdesinfektion und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Die Besucherzahl ist auf 300 Personen begrenzt. Sämtliche Fahrgeschäfte werden nach jedem Gast gründlich desinfiziert, und an den Essensbuden – es gibt Crêpes, Hot Dogs und Hamburger – wurden Tische und Stühle für jeweils maximal vier Gäste aufgestellt. Am Eingang der Kirmes gibt es auch einen QR-Code, der für die Anforderung von Eintrittskarten mit dem Handy gescannt werden kann.

Ein 40 Meter hohes Riesenrad ist die Hauptattraktion der Kirmes, die in der ersten Woche etwa 5.000 Besucher empfangen konnte. Fotos: WB
Ein 40 Meter hohes Riesenrad ist die Hauptattraktion der Kirmes, die in der ersten Woche etwa 5.000 Besucher empfangen konnte. Fotos: WB

Bei dieser Beschreibung sollte man meinen, dass an alles gedacht wurde, und doch wurde die Kirmes nach nur einer Woche, in der sie übrigens sehr gut besucht war, schon wieder geschlossen. Grund für diese Entscheidung, die von der regionalen Gesundheitsbehörde, die zuvor die Genehmigung erteilt hatte, getroffen wurde, sind die anhaltend hohen Infektionszahlen auf Teneriffa. Obwohl bislang keine Ansteckung im Bereich der Kirmes nachgewiesen werden konnte, wurde der Betrieb auf dem Festplatz als Vorsichtsmaßnahme vorerst eingestellt.
Der zuständige Stadtrat Alberto Castilla bedauerte diesen Schritt und unterstrich, dass dieser nicht im Geringsten bedeute, dass die Stadt mit der Genehmigung der Kirmes einen Fehler gemacht hat. Die Maßnahme sei lediglich auf die Lage der Pandemie auf der Insel zurückzuführen, versicherte er. „Während der ersten Woche seit der Eröffnung haben mehr als 5.000 Personen die Kirmes besucht, und es wurde keine einzige Covid-Ansteckung gemeldet; vermutlich ist das Gelände der Kirmes in Puerto de la Cruz sicherer als manches Einkaufszentrum“, gab Castilla zu bedenken. Für die Schausteller sei dies ein harter Schlag, denn sie hätten allein für die Anreise und den Aufbau Kosten in Höhe von 10.000 Euro in Kauf genommen.
Die Schausteller kommen von Teneriffa, aber auch vom spanischen Festland, und die meisten von ihnen haben seit März nicht mehr arbeiten können. Dass Puerto de la Cruz ihnen diese Chance bietet, wissen sie zu schätzen. Javier Naranjo, Betreiber des 40 Meter hohen Riesenrads, das schon von weither sichtbar ist, sagte der Zeitung EL DÍA: „Diese Kirmes ist eine Hoffnung und eine Gelegenheit, anderen Gemeinden und der Bevölkerung im Allgemeinen zu zeigen, dass wir uns an die Hygienevorschriften anpassen können. Puerto de la Cruz hat uns die Möglichkeit gegeben, zu arbeiten; das hatten wir sehr nötig.“ Nun wollen sie bei der Gesundheitsbehörde gegen die am dritten Adventswochenende verfügte Schließung durch die Vorlage ihres Sicherheits- und Hygienekonzepts Einspruch einlegen.

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