Weiter Streit um illegale Hotels auf Lanzarote


© M. Pérez

Schließungen sollen endlich durchgesetzt werden

Auf Lanzarote wurden in den letzten Jahren zahlreiche Hotels, darunter Großhotelanlagen, ohne Lizenz gebaut, einige sogar in Naturschutzgebieten.

Geduldet wurde das Vorgehen von den Behörden, die vor diesen Verstößen die Augen schlossen, weil ihnen die touristische Entwicklung wichtiger war oder weil sie – das behaupten zumindest Gerüchte – bestochen waren. Allerdings erreichten Naturschützer, dass die Lizenzen von 27 illegal gebauten Hotels und Appartementanlagen annulliert wurden. Doch wurden diese Beschlüsse von den zuständigen Behörden ignoriert, so dass es bisher zu keiner Schließung von Anlagen kam.

Ein Sprecher der oppositionellen Sozialisten beschuldigt die Inselregierung, die Schließungen so lange verzögern zu wollen, bis die gesetzlichen Fristen verfallen und damit eine „unmögliche Amnestie“ für die Bausünden erreichen zu wollen. Damit geanu das nicht geschieht, hat sich nun die César Manrique-Stiftung eingeschaltet, die das geistige Erbe des genialen und zu früh verstorbenen Architekten Lanzarotes verwaltet.

Manrique hatte sich erfolgreich gegen Spekulation und Bausünden gewehrt, und erst nach seinem Tod bei einem Verkehrsunfall wurde der Weg frei für die großen Hotelanlagen in Naturschutzgebieten. Der Sprecher der Stiftung, Alfredo Díaz, erklärte nun, er habe die Justizbehörden aufgefordert, ihre eigenen Beschlüsse zum Lizenzentzug nun endlich durchzusetzen, bevor die Beschlüsse verjähren. Die Hotelbesitzer, die sich bisher von der Regierung beschützt fühlten, müssen jetzt also wieder mit möglichen Schließungen rechnen.

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