Welttag der Ozeane


Mehr als die Hälfte aller Meeresschildkröten, die verletzt an der Küste der Kanaren gefunden werden, erleiden ihre Verletzungen durch im Meer treibenden Plastikmüll. Sepro und Jerónima hatten Glück und wurden im Zentrum für Wildtiere von Gran Canaria gesund gepflegt. Foto: EFE

Schildkrötenfreilassung auf Gran Canaria zur Sensibilisierung für das Problem der Meeresverschmutzung durch Plastik

Gran Canaria – Am 8. Juni war Welttag der Ozeane. Aus diesem Anlass wurde am Strand Las Canteras in Las Palmas die Freilassung von zwei Meeresschildkröten als symbolischer Akt inszeniert. 160 Schüler wurden dazu eingeladen und lernten, wie wichtig der Schutz der Meere ist.

Die beiden Meeresschildkröten Sepro und Jerónima wurden stellvertretend für viele ihrer bedrohten Artgenossen als Beispiele für die Leidtragenden der Meeresverschmutzung angeführt. Die Tiere waren an der Küste Gran Canarias in Plastik und Seilen verheddert verletzt aufgefunden worden. Im Wildtierpflegezentrum des Cabildos wurden sie behandelt und gesund gepflegt, sodass sie nun ihr Leben in Freiheit fortsetzen können.

Der Leiter des Centro de Recuperación de Fauna Silvestre, Pascual Calabuig, betonte, wie gefährlich der im Meer treibende Plastikmüll für diese und andere Tiere ist. Durch die Statistik sei belegt, dass mehr als 60% der Meeresschildkröten, die in das Zentrum gebracht werden, ihre Verletzungen durch die Verschmutzung des Meeres erlitten haben. Man dürfe nicht denken, das Meer sei so unendlich und groß, dass es nie verschmutze. „Das ist nicht so! Das Meer ist sehr verschmutzt, und viele Schildkröten und andere Tiere leiden darunter“, mahnte er vor den Schulkindern.

Greenpeace warnt vor der Verschmutzung des Mittelmeers mit Plastikmüll

Ebenfalls anlässlich des Welttags der Ozeane hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace einen Bericht vorgelegt, der auf das Plastikmüllproblem im Mittelmeer aufmerksam macht. In der Studie „Un Mediterráneo lleno de plástico. Estudio sobre la contaminación por plásticos, impactos y soluciones“ legt Greenpeace dar, dass von allen Müllproben, die aus dem Mittelmeer entnommen wurden, 96% aus Plastik waren. Außerdem bestehen 72% des Mülls, der an den spanischen Mittelmeerstränden gesammelt wird, aus Plastik. „Man muss nicht weit fahren, um das Plastikproblem der Ozeane zu begreifen. Wir müssen nur ins Mittelmeer schauen, dann sehen wir, wie die Meeresfauna sich in Plastik verheddert oder daran erstickt“, erklärte die Verantwortliche für diese Greenpeace-Kampagne, Elvira Jiménez.

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