Werbebeschränkung für Online-Wetten

Der Zugang von Jugendlichen zu Online-Wetten und Glücksspiel ist schwer zu kontrollieren. Zumindest die Werbung dafür soll nun stark eingeschränkt werden. Foto: EFE

Verbraucherminister will die Spots auf die frühen Morgenstunden beschränken

Madrid – Das neue Verbraucherministerium unter dem Minister Alberto Garzón will die Ausstrahlung von Radio- und Fernsehwerbung für Online-Wetten und Wettbüros auf die Nacht- und frühen Morgenstunden zwischen ein und fünf Uhr beschränken. Der Interessenverband der Radiosender wehrt sich und bezeichnete das Vorhaben der Regierung als „unverhältnismäßig”, der Verband der TV- Sender bewertete die Maßnahme als „drastisch”.
Der Minister wird in nächster Zeit mit Vertretern der Branche und verschiedener Sozialverbände zusammentreffen, um zu versuchen, einen größtmöglichen Konsens zu erreichen. Das erste Treffen dieser Art wird Garzón mit den Verantwortlichen des Rates für verantwortliches Spiel (Consejo Asesor de Juego Responsable, CAJR) abhalten.
Der Vorstoß für den Jugendschutz ist Teil der Koalitionsvereinbarung zwischen der PSOE und Unidas Podemos. Einer Studie der für das Glücksspiel zuständigen Generaldirektion, die nun Teil des Ver- braucherministeriums geworden ist, zufolge gibt es in Spanien rund 400.000 Spielsüchtige. Darüber, wie viele von diesen minderjährig sind, stehen keine Daten zur Verfügung.
Nach Informationen des Spanischen Bundes rehabilitierter Glücksspieler (FEJAR), der 2018 spanienweit 18.000 Spielsüchtige betreut hat, geben 25% aller Minderjährigen an, Online-Glückspiel-Websites zu besuchen. Ein Teil dieser Jugendlichen ist nach Einschätzung des FEJAR in Gefahr, eine krankhafte Spielsucht zu entwickeln.

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