Wilde Bräuche


Die „Carneros“ in Tigaday machen im Rudel Jagd auf noch ungeschwärzte Karnevalsbesucher... Foto: EFE

Die „Carneros“ waren los in Tigaday

El Hierro – Auf der Meridianinsel wird zu Karneval ein alter Brauch gepflegt, der dem Uneingeweihten leicht einmal einen gehörigen Schrecken in die Knochen fahren lassen kann. Am Sonntag vor Rosenmontag treiben in den Straßen des Dörfchens Tigaday grässliche, mit Fellen behängte, gehörnte Gestalten mit schellenbewehrten Gürteln ihr Unwesen. Ihre Gesichter und Gliedmaßen sind mit Holzkohle oder Schuhcreme geschwärzt. Sie jagen die Passanten, werfen sie nieder und reiben ihre Opfer mit schwarzer Schmiere ein. 

„Carneros“ (Hammel) heißen diese Unholde, und diese alte Sitte geht auf die Zeiten zurück, da die Schafhirten um diese Jahreszeit aus den Bergen in das Tal von El Golfo zurückkehrten, um sich dort landwirtschaftlichen Arbeiten zu widmen. Der Brauch war schon fast in Vergessenheit geraten, als er in den Siebzigerjahren wiederentdeckt und erneut in den Karneval eingeführt wurde.

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