Windwasserkraftwerk steht kurz vor der Fertigstellung


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In einigen Monaten soll mit den ersten Probeläufen begonnen werden

El Hierro kommt dem vorbildlichen Ziel, weltweit zum ersten sich ausschließlich mit erneuerbaren Energien selbst versorgenden Gebiet zu werden, immer näher. Das Windwasserkraftwerk ist so gut wie fertiggestellt und könnte bereits in nicht allzu langer Zeit den Betrieb aufnehmen.

Ende Oktober wurden die Arbeiten an den beiden Staubecken beendet. Nun steht nur noch die Verlegung von 125 Metern der sich über insgesamt 3 Kilometer erstreckenden Verbindungsrohre aus. Cabildo-Präsident Alpidio Armas, der auch der Betreibergesellschaft Gorona del Viento vorsteht,  gab jetzt offiziell bekannt, nach Abschluss dieser Arbeiten würde man sich nun dem Elektrizitäts- und dem Kontrollsystem widmen. In einigen Monaten sollen die ersten Probeläufe gestartet werden.

El Hierros international hochgelobtes Vorzeigeobjekt wird die gesamte Insel ausschließlich mit erneuerbaren bzw. sogenannten „sauberen“ Energien versorgen können. Vereinfacht dargestellt funktioniert das Windwasserkraftwerk folgendermaßen: Die in Deutschland gefertigten und bereits auf El Hierro installierten Windenergieanlagen werden die nötige Energie produzieren, um Meerwasser aus einem unteren Wasserbecken in ein oberes Staubecken zu pumpen. Von dort aus wird das Wasser bergab in ein Kraftwerk geleitet, in dem Turbinen den Inselstrom herstellen.

Sauberer Strom und saubere Luft

Doch die kleine Kanareninsel verfolgt noch ein weiteres, ehrgeiziges Projekt. So strebt El Hierro auch das Ziel an, den kompletten Fuhrpark, bestehend aus 6.000 Pkws und Kleinlastwagen sowie 400 Motorrädern, in emissionslose und umweltfreundiche Elektroautos umzuwandeln. Vor etwas über einem Jahr schlossen sich die Inselregierung, das Energieunternehmen Endesa und die Automobilkonzerne Renault und Nissan zusammen, um gemeinsam einen Plan zur Durchführung aufzustellen, denn es gilt sowohl die Versorgung der E-Autos zu sichern als sie auch auf die Insel zu holen. Bei einem Treffen Mitte Oktober wurde nun vereinbart, den Energieüberschuss der Windkraftanlagen für die Elektrofahrzeuge abzuzweigen und zu nutzen.

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