Kanarische Forschung ohne Versuchstiere


Direktor des Kanarischen Instituts für Tropenkrankheiten kritisiert Tierschützer

Teneriffa – Versuchstiere gelangen nicht mehr auf die Kanaren. Das einzige Transportmittel, mit dem sie auf die Inseln geschafft werden konnten, war per Flugzeug. Doch die Fluggesellschaften weigern sich wegen des Drucks, den die Tierschützer ausüben, sie zu transportieren.

Wie Basilio Valladares, der Direktor des Kanarischen Instituts für Tropenkrankheiten und öffentliche Gesundheit, in einem Interview mit dem Radiosender SER versicherte, stellt dies ein großes Problem dar, das sein Institut nicht lösen kann, weil man die Forschung schließlich nicht direkt an Menschen betreiben könne. Auch die großen Krankenhäuser auf Gran Canaria und Teneriffa ebenso wie die Universitäten Las Palmas (ULPGC) und La Laguna (ULL) seien betroffen. Projekte und Testreihen würden lahmgelegt, weil die Bestellungen nicht geliefert werden könnten.

Das Experimentieren mit Tieren ist reglementiert

Das Experimentieren an Tieren sei reglementiert, erklärt Valladares. Die Ethikkommissionen seien sehr streng, und es sei nicht möglich, mit Tieren zu experimentieren, wenn es nicht gerechtfertigt sei. Zudem existiere eine standardisierte Vorgehensweise, durch die vermieden werde, dass das Tier leide.

Der Wissenschaftler erinnerte daran, dass man keine Studien eines Wirkstoffs an Menschen durchführen könne, wenn seine Verträglichkeit nicht zuvor im Reagenzglas und in Tierversuchen erwiesen sei. Abschließend merkte Valladares an, dass Personen, die keine Versuchstiere wollen, doch „kommen sollten, damit man an ihnen experimentieren könne“.

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