Nacheinander melden immer mehr Reiseveranstalter und Airlines Insolvenz an
Die Nachricht traf vor allem die Reisenden unvorbereitet. Allein am Flughafen Reina Sofía auf Teneriffa saßen am 12. September 1.531 britische Urlauber fest, die einen Flug mit XL-Leisure gebucht hatten. Der drittgrößte britische Reiseveranstalter hatte nach dem gescheiterten Versuch, den Konkurs durch einen Notplan abzuwenden, Insolvenz angemeldet.
Sämtliche Flugzeuge des Veranstalters blieben am Boden. Weltweit waren nach Angaben der britischen Luftfahrtbehörde am Tag der Bekanntgabe der Insolvenz etwa 85.000 Touristen von den Flugausfällen betroffen. Geschätzte 200.000 Urlauber, die eine Pauschalreise oder Flug mit XL Leisure gebucht haben, müssen erst gar nicht die Koffer packen. Ob die Kosten erstattet werden, hängt im Wesentlichen von der Buchungsart ab. Pauschalreisende sind in der Regel versichert; „Nur-Flug“-Reisende schauen in die Röhre.
Auf Teneriffa richteten das Tourismusamt des Cabildos, Guardia Civil, die Luftfahrtbehörde Aena und der Hotelierverband Ashotel gemeinsam von erster Stunde an am Südflughafen ein Krisenkabinett ein, um die festsitzenden Urlauber möglichst schnell auf andere Flüge umzubuchen. Auch Europas größter Reiseveranstalter TUI leistete Hilfe. Tatsächlich gelang es noch vor Ende des Tages mit Hilfe der Airlines British Airways, British Midlands und der TUI, alle Urlaubsgäste nach Hause zu bringen.
XL-Leisure ist bereits das 26. Tourismusunternehmen, das innerhalb eines Jahres Pleite geht. Und noch in derselben Woche wurde als Nr. 27 nach Auskunft der britischen Luftfahrtbehörde (CAA) ein weiterer britischer Reiseveranstalter, K&S Travel, als bankrott erklärt. Gründe sollen auch hier die hohen Treibstoffkosten und die anhaltende Konjunkturflaute sein. Die Konkurse von XL-Leisure und K&S Travel, die mit dem der spanischen Airline Futura und der Spanair-Krise sowie der drohenden Insolvenz von Alitalia zusammentreffen, haben bei Experten große Besorgnis ausgelöst. Eine weitere Schwächung der Branche wird nicht ausgeschlossen.
Das unerwartete Aus der spanischen Chartergesellschaft Futura, der britischen XL-Leisure und K&S Travel bereitet der kanarischen Regierung inzwischen ernsthafte Sorgen.
Nicht zuletzt die Tatsache, dass diese Konkursmeldungen nur der Anfang einer regelrechten Pleitewelle bei Airlines zu sein scheint, hat die politischen Entscheidungsträger inzwischen auf den Plan gerufen.
Noch in diesem Monat will die Regierung mit Experten zusammenkommen, um die Auswirkungen zu analysieren, die die Krise für die kanarische Tourismusbranche haben wird.
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